Gründungsbarometer Hessen 2025
- Forderungen der hessischen IHKs und HWKs an die Politik
- Entwicklung der Gewerbean- und -abmeldungen in Hessen
- Gewerbeanmeldungen nach Wirtschaftszweigen
- Gewerbeanmeldungen nach Geschlecht
- Neugründung von Einzelunternehmen nach ausländischer Staatsangehörigkeit
- Gewerbeanzeigen und Gründungsintensität nach IHK-Bezirken
- Leistungen der IHKs und HWKs für Gründer/-innen
- Leistungen der hessischen IHKs und HWKs in der Unternehmensnachfolge
- Persönliche Ansprechpartner
Unternehmertum stärken – Wichtigste Ergebnisse:
Mit dem Gründungsbarometer analysieren wir jährlich das Gründungsgeschehen in Hessen. Jahr für Jahr streben Gründerinnen und Gründer in Hessen eine gewerbliche, selbstständige Tätigkeit an. Auf Grundlage der Gewerbemeldungen und Dienstleistungen der hessischen IHKs und HWKs im Bereich der Gründungsberatung haben wir die Datensätze ausgewertet und mit interessanten Grafiken aufbereitet.
- Der Saldo zwischen Gewerbeanmeldungen und -abmeldungen ist 2024 in Hessen ist weiterhin positiv. 60.758 Anmeldungen stehen 55.986 Abmeldungen gegenüber. 2024 gibt es in Hessen 4.772 mehr gewerbliche Unternehmen als in 2023.
- Die meisten Gründungen gibt es im Dienstleistungsgewerbe, Handel sowie im Baugewerbe.
- Einzelunternehmen wurden 2024 zu 37 Prozent von Frauen gegründet und zu 63 Prozent von Männern.
- 77 Prozent der Gründerinnen und Gründer starten als Einzelunternehmen. 16 Prozent wählen die GmbH als Rechtsform.

Forderungen der hessischen IHKs und HWKs an die Politik
Den Gründergeist fördern – für Unternehmensnachfolge sensibilisieren
- Mehr Menschen motivieren, ein Unternehmen zu gründen. Durch Öffentlichkeitsarbeit ein positives Bild unternehmerischer Tätigkeit stärken. Das Thema Gründung und Selbstständigkeit stärker in der Gesellschaft verankern. Die Möglichkeit der Unternehmensnachfolge bekannter machen.
- Durch ökonomische Bildung an den Schulen und Hochschulen mehr Interesse wecken, Unternehmer zu werden. Unternehmensnachfolge in die Entrepreneurship-Ausbildung der Hochschulen integrieren.
- Ausgründungen aus der Wissenschaft proaktiv begleiten.
- Frauen gezielt ansprechen und zur Unternehmensgründung motivieren.
- Unternehmerisches Know-how und Netzwerkbildung fördern.
- Politik und Landesregierung sowie Förderinstitutionen wirken zusammen, um das dichte und niedrigschwellige Beratungsangebot der Kammerorganisationen zu stärken.
Gründungen und Nachfolgen entbürokratisieren
- Bürokratieerleichterungen in den ersten Jahren für Gründer vorsehen.
- Steuerliche Regeln vereinfachen.
- Zentrales Datenregister schaffen, das Standardinformationen zum Unternehmen für Verwaltungen abrufbar vorhält und Mehrfachzulieferung von Informationen durch Gründer vermeidet. One-Stop-Shop für Gründer schaffen, der alle Behördenleistungen online in einem Gründungsportal bündelt.
- Verwaltungsverfahren und Handelsregistereintragungen beschleunigen.
- Reallabor Nachfolge einrichten.
- Antragstellung für Fördermittel und -darlehen vereinfachen.
Gründungen und Nachfolgen finanzieren
- Beratungszuschüsse beibehalten und erhöhen. Ausreichend Mittel bereitstellen.
- Gründerstipendien ausbauen.
- Förderprodukte stärken und ausreichend ausstatten. Mikrodarlehenssumme von 35.000 Euro auf 50.000 Euro erhöhen und Lücke zum Startgeld schließen. Digitale Antragsverfahren ausbauen.
- Ausreichend Bürgschaftsvolumen bereitstellen. Bürgschaftsobergrenzen erhöhen.
- Mehr Risikokapital zur Verfügung stellen. Deutliche Aufstockung der von der BMH Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen mbH verwalteten Fonds, um Angebotslücken vor allem in der Wachstums- und Expansionsfinanzierung von Start-ups zu schließen. Zahl der Beteiligungen der MBGH erhöhen.
- Investments in Start-ups erleichtern. Investoren und Start-ups vernetzen. Steuerliche Rahmenbedingungen für Kapitalbeteiligungen an Start-ups verbessern.
- Ländlichen Raum und krisengeschüttelte Branchen nicht aus den Augen verlieren.
Entwicklung der Gewerbean- und -abmeldungen
in Hessen
Der Saldo zwischen Gewerbeanmeldungen und -abmeldungen ist 2024 in Hessen kleiner geworden, aber weiterhin positiv. In Hessen gibt es 2024 4.772 mehr gewerbliche Unternehmen als in 2023. 60.758 Anmeldungen stehen 55.986 Abmeldungen gegenüber. Das entspricht einem Rückgang an Gewerbeanmeldungen um 1,9 Prozent. (Bundesweit: Zuname um 0,2 Prozent). Bei den Gewerbeabmeldungen gab es eine leichte Steigerung um 0,3 Prozent. (Bundesweit: 2,7 Prozent).
© Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Gewerbeanzeigen in Hessen 2024, Eigene Darstellung
Gewerbeanmeldungen nach Wirtschaftszweigen
Die meisten Gründungen gibt es im Dienstleistungsgewerbe und Handel sowie im Baugewerbe.
© Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Gewerbeanzeigen in Hessen 2024, Eigene Darstellung
© Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Gewerbeanzeigen in Hessen 2024
Gewerbeanmeldungen nach Geschlecht
Einzelunternehmen wurden 2024 zu 37 Prozent von Frauen gegründet und zu 63 Prozent von
Männern. Diese Anteile sind seit Jahren relativ konstant.
Männern. Diese Anteile sind seit Jahren relativ konstant.
© Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Gewerbeanzeigen in Hessen 2024
Neugründung von Einzelunternehmen nach ausländischer Staatsangehörigkeit
Der Anteil ausländischer Staatsbürger am Gründungsgeschehen ist im Verhältnis zu ihrem Anteil an der hessischen Gesamtbevölkerung in Höhe von ca. 18 Prozent überdurchschnittlich hoch. Rund 29 Prozent der Gründerinnen und Gründer von Einzelunternehmen haben eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit. Türkische Staatsbürger gründeten 2024 am häufigsten.
© Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Gewerbeanmeldungen in Hessen im Jahr 2024, Bevölkerung in Hessen am 31. Dezember 2024, eigene Berechnungen
Gewerbeanzeigen und Gründungsintensität nach IHK-Bezirken
Die Gründungsintensität (Gründungen pro 1000 Einwohner) ist in hessischen Großstädten und deren nahem Einzugsgebiet höher als im ländlichen Raum
© Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Gewerbeanmeldungen in Hessen im Jahr 2024, Bevölkerung in Hessen am 31. Dezember 2024, eigene Berechnungen
Leistungen der IHKs und HWKs für Gründer/-innen
Handwerkskammern und Industrie- und Handelskammern sind die wichtigsten Anbieter kostenloser niedrigschwelliger Orientierungsberatung für Gründerinnen und Gründer. Die hessischen IHKs und HWKs haben 2024 rund 18.900 Informations- und Beratungsgespräche geführt. Die Gründungsberatungen sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Das Interesse an Gründungsinformation ist ungebrochen hoch. Es wurden vor allem digitale Veranstaltungsformate angeboten. Insgesamt sind die Teilnehmerzahlen an Gründungsveranstaltungen allerdings rückläufig.
© Quelle: Hessische Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern, eigene Erhebungen
Leistungen der hessischen IHKs und HWKs
in der Unternehmensnachfolge
2024 haben die Beratungen sowohl auf Verkäufer- als auch auf Käuferseite gegenüber dem Vorjahr abgenommen (2024: 1.399, 2023: 1.557). Leicht rückläufig sind auch die Teilnehmerzahlen an Nachfolgeveranstaltungen. Übergabefähige Unternehmen ohne interne Nachfolger können über die Börse Nexxt-Change Anzeigen inserieren.
© Quelle: Hessische Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern, eigene Erhebungen
Persönliche Ansprechpartner
der Hessischen Industrie- und Handelskammern:
- IHK Darmstadt, Astrid Hammann, Rheinstraße 89, 64295 Darmstadt, Telefon: 06151 871-0, E-Mail-Kontakt
- IHK Frankfurt am Main, Stefan Müller, Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt am Main, Telefon: 069 2197-0, E-Mail-Kontakt
- IHK Fulda, Martin Räth, Heinrichstraße 8, 36037 Fulda, Telefon: 0661 284-0, E-Mail-Kontakt
- IHK Gießen - Friedberg, Michael Mutz, Goetheplatz 3, 61169 Friedberg, Telefon: 06031 609-0, E-Mail-Kontakt
- IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, Amir Nimer, Am Pedro-Jung-Park 14, 63450 Hanau, Telefon: 06181 9290-0, E-Mail-Kontakt
- IHK Kassel-Marburg,Oliver Stöhr, Kurfürstenstraße 9, 34117 Kassel, Telefon: 0561 7891-0, E-Mail-Kontakt
- IHK Lahn-Dill, Armin Kuplent, Am Nebelsberg 1, 35685 Dillenburg, Telefon: 02771 842-0, E-Mail-Kontakt
- IHK Limburg, Jan-Oke Schöndlinger, 65549 Limburg, Walderdorffstraße 7, Telefon: 06431 210-0, E-Mail-Kontakt
- IHK Offenbach am Main, Holger Winkler, Frankfurter Straße 90, 63067 Offenbach am Main, Telefon: 069 8207-0, E-Mail-Kontakt
- IHK Wiesbaden, David Bothur, Wilhelmstraße 24 - 26, 65183 Wiesbaden, Telefon: 0611 1500-0, E-Mail-Kontakt
- Hessischer Industrie- und Handelskammertag (HIHK) e. V., Karl-Glässing-Straße 8, 65183 Wiesbaden, Telefon: 0611 360 115-0, E-Mail-Kontakt
der Hessischen Handwerkskammern:
- HWK Frankfurt-Rhein-Main, Adrian Burghardt, Bockenheimer Landstraße 21, 60325 Frankfurt am Main, Telefon: 069 97172 159, E-Mail-Kontakt
- HWK Kassel, Steffen Wiesenberg, Scheidemannplatz 2, 34117 Kassel, Telefon: 0561 7888 155, E-Mail-Kontakt
- HWK Wiesbaden, Michael Steinert, Bierstadter Straße 45, 65189 Wiesbaden, Telefon: 0611 136 146, E-Mail-Kontakt
- Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern, Bierstadter Str. 45, 65189 Wiesbaden, Telefon: 0611 136 -111, E-Mail-Kontakt