Zum Antrag der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag „Entfesselungsoffensive für den privaten Wohnungsbau“ äußert sich Ulrich Caspar, Vizepräsident des HIHK
„Vor dem Hintergrund des Fach- und Arbeitskräftemangels, der sich für viele hessische Unternehmen in den zurückliegenden Jahren zu einer zentralen Herausforderung entwickelt hat, kommt beziehbarem Wohnraum in Nähe der Arbeitsstätte eine besondere Bedeutung zu. Gerade in Städten mit einem angespanntem Wohnungsmarkt ist es für Personen mit niedrigen und mittleren Einkommen schwer, eine Wohnung zu finden. Das Institut für Wohnen und Umwelt hat im Jahr 2020 eine Wohnraumbedarfsprognose erstellt, wonach bis zum Jahr 2040 in Hessen ca. 367.000 Wohnungen zusätzlich benötigt werden.
Die Hessischen Industrie- und Handelskammern fordern daher vom Land Hessen, stärkere Anreize für die Kommunen zur Ausweisung von Bauland über den kommunalen Finanzausgleich zu setzen. Städte und Gemeinden, die vermehrt Bauland ausweisen und ihre Bautätigkeit erhöhen, werden durch den Aufbau der notwendigen Infrastruktur kurz- bis mittelfristig finanziell besonders belastet.
Zur Sicherstellung der Abfallentsorgung und Reduzierung der Baukosten sollte das Land finanzielle Anreize setzen, damit Landkreise und kreisfreie Städte die seit langem benötigten Verwertungs- und Deponiekapazitäten schaffen können. Darüber hinaus sollte die Hessische Landesregierung Investitionshemmnisse und Bürokratie abbauen, um so Investitionen und den Wohnungsbau zu stimulieren.“