Corona-Beschlüsse: Vage Ankündigungen von Öffnungen zu wenig

24. Januar 2022 - Zur Pressekonferenz mit Ministerpräsident Volker Bouffier und den Ergebnissen der Bund-Länder-Beratungen über die weiteren Corona-Schritte äußert sich Kirsten Schoder-Steinmüller, Präsidentin des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK):
„Hessens Wirtschaft begrüßt, dass die bestehenden Auflagen nicht verschärft werden. Doch die nur vagen Ankündigungen von Öffnungen sind schlechte Nachrichten für viele Betriebe. Änderungen erst Ende Februar oder Anfang März kämen für sie zu spät. Je länger 2G im Einzelhandel und 2G-Plus im Gastgewerbe andauern, desto gravierender die wirtschaftlichen Folgen. Zwar lindern die Überbrückungshilfen die größte Not, aber wirtschaftliche Perspektive geben sie nicht.
Hessen sollte 2G im stationären Fachhandel endlich beenden. Mit einer FFP2-Masken-Pflicht für alle Läden gäbe es geeignetere Maßnahmen. 2G verschärft die Lage für Fachgeschäfte und Innenstädte - ohne nachweisbaren Nutzen für den Infektionsschutz. Hessische Fachgeschäfte leider unter einer doppelten Ungleichbehandlung: Sie müssen ihre Kunden streng kontrollieren, während Grundversorger richtigerweise allen offenstehen. Darüber hinaus dürfen Fachgeschäfte in Niedersachsen, Bayern und im Saarland längst wieder für alle öffnen. Es ist Zeit, dass Hessen hier nachzieht.
2G-Plus erweist sich für das Gastgewerbe, Veranstalter, Kultur und Sport als echtes Problem. Die Zutrittsregeln sind für die Praxis zu kompliziert, die Gästezahlen rapide gesunken. In einer aktuellen Befragung der hessischen IHKs bewerten 72 Prozent der befragten Gastronomen ihre Geschäftslage als schlecht. Nur 28 Prozent aller befragten Gastronomen gehen von einer absehbaren Verbesserung ihrer Geschäfte aus. Das sind alarmierende Zahlen.“