Update für Berufsorientierung in Hessen

Politik, Schulen und Wirtschaft diskutieren über Zukunft der beruflichen Orientierung

Darmstadt, 17. Oktober 2022 - Wie Jugendliche in Hessen besser aufs Berufsleben vorbereitet werden können – darüber diskutieren heute Vertreter aus Politik, Schulen, Wirtschaft und Wissenschaft. Beim „Zukunftsforum Berufliche Orientierung Hessen“ geht es vor allem um die Frage, ob und wie der Fachkräftemangel durch zielgenaue Berufsorientierung entschärft werden kann. Organisiert wird die Veranstaltung von den hessischen Industrie- und Handelskammern. Sie warnen: Für über die Hälfte der hessischen Wirtschaft ist der Fachkräftemangel schon heute ein großes Risiko. Bis 2035 könnten in Hessen zusammengerechnet 495.000 Fachkräfte fehlen, vor allem beruflich Qualifizierte.
„Wir brauchen ein Update für die Berufsorientierung in Hessen. Denn neben Klima und Energie wird die Fachkräftesicherung eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre. Bewährtes wie praxisnahe berufliche Orientierung in den Schulen und Schülerpraktika sollten wir beibehalten. Aber ergänzen um Neues wie Betriebspraktika für Lehrkräfte und die gezieltere Einbindung von beruflicher Orientierung in den Fachunterricht“, fordert Kirsten Schoder-Steinmüller, Präsidentin des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK).
Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz sagt: „Eine gute berufliche Orientierung hilft jungen Menschen dabei, den Beruf zu finden, der zu ihren individuellen Fähigkeiten passt, verhindert Ausbildungs- und Studienabbrüche und beugt dem Fachkräftemangel vor. In Hessen sind wir im bundesweiten Vergleich sehr gut aufgestellt. Darauf ruhen wir uns aber nicht aus. So wie sich die Arbeitswelt kontinuierlich wandelt, muss auch die berufliche Orientierung an unseren Schulen mit der Zeit gehen. Deshalb investieren wir erheblich in die Aus-, Fort- und Weiterbildung unserer Lehrkräfte.“
„Wir sind uns einig: Alle Jugendlichen sollen eine Tätigkeit finden, die ihnen Spaß macht und zu ihnen passt. Aber aus meiner Sicht müssen wir noch deutlicher zeigen: Berufliche und akademische Bildung sind gleichwertig. Es muss nicht das Studium sein. Eine erfolgreiche Karriere kann man auch mit einer Dualen Ausbildung starten. Schon jetzt fehlen uns berufspraktisch interessierte Jugendliche. Dabei brauchen wir gerade sie, um den Ausbau unserer Energie-Infrastruktur, den Weg zu Klimaneutralität oder die Digitalisierung erfolgreich umsetzen zu können“, so HIHK-Präsidentin Schoder-Steinmüller.

Mehr über die Veranstaltung

Ort: IHK Darmstadt, Großer Saal, Rheinstraße 89 in 64295 Darmstadt
Programm am 17. Oktober 2022:
  • 12:30 Anmeldung
  • 13:00 Begrüßung durch HIHK-Präsidentin Kirsten Schoder-Steinmüller und Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz und
  • 13:20 Talk-Runde mit Kultusminister, HIHK-Präsidentin, Prof. Dr. Ralf Tenberg (TU Darmstadt), Barbara Jühe (Schulleiterin IGS Kelsterbach)
  • 14:00 Impro-Theater-Aufführung
  • 14:15 Keynote von Dr. Christian Lannert, TU Darmstadt
  • 15:10 Themenworkshops
    • „Berufliche Orientierung im Fachunterricht – wie passt das zusammen?“
    • „Gemeinsam zum Erfolg! – wie lässt sich die Kooperation Schule und Wirtschaft stärken?“
    • „Digitalisierung und Zukunftskompetenzen – wie entwickeln sich Berufsbilder und Anforderungen weiter?“
    • „Karrierebooster Ausbildung – wie lässt sich das Image der dualen Berufsausbildung verbessern?!“
    • „Berufliche Orientierung in der Lehrkräftebildung – welche Grundlagen sind entscheidend?“
  • 16:10 Präsentation der Workshop-Ergebnisse
  • 16:30 Kommentierung der Ergebnisse durch bildungspolitische Sprecher aus Landtagsfraktionen
  • 17:00 Abschluss durch Impro-Theater und Get-together