Umfrage zu Corona-Tests in Unternehmen

Fast 50 Prozent der hessischen Betriebe testen bereits oder starten in Kürze

22. März 2021 - 46 Prozent der hessischen Betriebe bieten ihren Beschäftigten bereits jetzt regelmäßig Corona-Tests an oder starten in Kürze damit. Das geht aus den Antworten von mehr als 800 Unternehmen auf eine aktuelle Umfrage hervor, die der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) heute in Wiesbaden veröffentlicht hat. Bereinigt um Betriebe, die pandemiebedingt geschlossen sind oder aktuell keine Beschäftigten vor Ort haben, liegt der Anteil bei 60 Prozent. 
„Hessens Wirtschaft zeigt auch bei der Umsetzung von Corona-Tests eine hohe Bereitschaft, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Trotz nur unvollständiger Informationen zum Umgang mit Corona-Tests in den Betrieben, einer insgesamt schwierigen Beschaffungslage und der zusätzlichen finanziellen Belastung bietet fast jeder zweite Betrieb bereits jetzt regelmäßig Corona-Tests an oder startet in Kürze damit“, so Robert Lippmann, Geschäftsführer des HIHK. „Die aktuelle Bestandsaufnahme zeigt: Politische Appelle an die Verantwortung der Wirtschaft sind weit weniger notwendig, als konkrete Angebote. Es gilt, für Informationsklarheit zu sorgen, den Bezug von Tests gerade auch für Unternehmen zu ermöglichen sowie deren betriebsinterne Anwendung zu erleichtern.“
Zentrale Herausforderung für das Testen in Unternehmen sind mangelnde Informationen zum Umgang mit den Tests: 41 Prozent derjenigen Unternehmen, die bislang noch nicht testen bzw. in Kürze testen wollen, beklagen die mangelnde Informationslage. 30 Prozent aller befragten Unternehmen berichten von fehlenden geeigneten Schulungsangeboten für die betriebsinterne Durchführung von Schnelltests. Auch die Beschaffung der Tests bereitet knapp jedem vierten Betrieb Probleme. Von den Unternehmen, die in Kürze testen wollen, sehen sich sogar 39 Prozent Herausforderungen bei der Beschaffung gegenüber. 
„Mit Blick auf die absehbar länger bestehende Notwendigkeit flächendeckender Tests muss die Politik auch über eine angemessene Kompensation für die betrieblichen Testungen nachdenken. Für den Infektionsschutz ist es unerheblich, ob eine Person als Bürger in einer Apotheke oder als Mitarbeiter in einem Betrieb getestet wird. Warum der eine Test von Seiten des Staates bezahlt wird, beim anderen aber die Kosten auf die Unternehmen abgewälzt werden, ist nicht plausibel. Zumal in vielen Bereichen die wirtschaftliche Situation gerade durch politische Entscheidungen zur Pandemie-Eindämmung mehr als angespannt ist.“
Hintergrund: Ergebnisse aus IHK-Blitzumfrage zu Corona-Tests in Unternehmen. Befragungszeitraum: 17. bis 19. März 2021. Befragte: Mitgliedsunternehmen der hessischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). Antwortende: 818 Unternehmen.