Trendwende bei Azubi-Verträgen
Auszubildende weiter dringend gesucht
2. November 2022 - Mit 5 Prozent mehr Ausbildungsverträgen als im vergangenen Jahr sind die hessischen IHK-Unternehmen in das neue Ausbildungsjahr gestartet. Zum 31. Oktober haben die hessischen IHKs 20.272 neue Verträge registriert, 2021 waren es zu diesem Zeitpunkt 19.317. Damit geht es bei der dringend benötigten Berufsausbildung wieder aufwärts, hebt der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) hervor. Allerdings: Viele Chancen und Lehrstellen blieben noch ungenutzt, wie auch die heute veröffentlichten Zahlen der Arbeitsagenturen zeigen.
„Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr eine Trendwende am Ausbildungsmarkt sehen: Es geht wieder aufwärts mit den Ausbildungsverträgen! Gleichzeitig sind viele Unternehmen in Hessen enttäuscht, dass die Suche nach Azubis weiterhin sehr schwierig ist“, so Kirsten Schoder-Steinmüller, Präsidentin des HIHK. Die Zahl der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber sei im Vergleich zu 2019 um rund 20 Prozent zurückgegangen.
„Viele Ausbildungsplätze in Hessen bleiben unbesetzt. Interessierte Jugendliche können sich weiterhin bewerben. Die Chancen auf einen kurzfristigen Ausbildungsbeginn stehen gut“, so Schoder-Steinmüller weiter. Sie unterstreicht zudem: „Eine Ausbildung ist auch in Krisenzeiten eine gute Wahl. Gerade jetzt, da das Angebot an Fachkräften verstärkt abnimmt. Vermehrte Renteneintritte der Baby Boomer sorgen für einen Arbeitsmarkt, der selbst in Krisen für Beschäftigte mit abgeschlossener Berufsausbildung insgesamt stabil bleibt. Das sollten wir auch in der flächendeckenden Berufsorientierung in allen Schulen, inklusive der Gymnasien, deutlicher machen.“ Nach Berechnungen des HIHK könnten allein in Hessen bis 2035 zusammengerechnet 495.000 Fachkräfte fehlen, 90 Prozent davon beruflich Qualifizierte.