Studie: IHK-geprüfter Weiterbildungsabschluss zahlt sich aus – nicht nur finanziell
11. Juli 2023 – Die auf praktischer Erfahrung aufbauende IHK-Weiterbildung zahlt sich für die Beschäftigten und Betriebe immer mehr aus! Nach einer DIHK-Umfrage unter 20.000 Absolventinnen und Absolventen verdienen rund 60 Prozent von ihnen nach ihrer IHK-Prüfung mehr Geld als vorher. 57 Prozent haben nach der Weiterbildung einen größeren Verantwortungsbereich im Job. Auch für die Betriebe bringt dieser Qualifizierungspfad viele Vorteile: Sie können aus der eigenen Belegschaft auf Top-Niveau weitergebildete Fach- und Führungskräfte entwickeln, die mehr Verantwortung übernehmen. Die IHK-Weiterbildung ist deshalb schon längst kein Geheimtipp mehr, sowohl für karrierebewusste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch für unternehmerische Strategien gegen den Fachkräftemangel.
Mehr als 2,5 Millionen Erwerbstätige in Deutschland verfügen inzwischen über einen Abschluss als Fachwirt oder Meister. Allein im IHK-Bereich werden jährlich rund 60.000 Prüfungen abgenommen. Diese Abschlüsse liegen zumeist auf dem Niveau 6 und 7 des Deutschen Qualifikationsrahmens DQR und sind somit gleichwertig zum Bachelor und Master einer Hochschule. Mit einer Arbeitslosenquote von nur 1,2 Prozent – und damit sogar noch niedriger als bei Akademikern – ist der Arbeitsmarkt in dieser Gruppe nahezu komplett leergefegt.
Die Berufliche Weiterbildung wird auch von den Absolventinnen und Absolventen selbst sehr positiv beurteilt – so das Ergebnis der bundesweiten IHK-Befragung unter Personen, die in den vergangenen fünf Jahren erfolgreich bei ihrer IHK an einer entsprechenden Fortbildungsprüfung teilgenommen haben.
In Hessen berichten 82 Prozent der Absolventinnen und Absolventen von positiven Auswirkungen auf ihre berufliche Entwicklung. Auf einer Liste mit Mehrfachnennungen rangieren finanzielle Verbesserungen (60 Prozent) sowie der Aufstieg in eine höhere Position oder einen größeren Aufgaben- und Verantwortungsbereich (57 Prozent) ganz oben.
Gut zwei Drittel derjenigen mit einem Gehaltsplus beziffern die monatlichen Zuwächse auf mehr als 500 Euro. Mehr als 30 Prozent verdient sogar mindestens 1.000 Euro mehr im Monat als vor der Weiterbildung. Gehaltszuwächse zeigen sich drei Jahre nach erfolgreicher Fortbildungsprüfung wesentlich stärker als kurz nach dem Abschluss. Viele positive Effekte ergeben sich aber auch sofort: 93 Prozent der Absolventinnen und Absolventen sagen, dass sich die Weiterbildung positiv auf ihre persönliche Entwicklung ausgewirkt hat – sei es, dass sie ihren Blickwinkel erweitert oder sie mehr Souveränität gewonnen haben. Die persönlichen Benefits nach einer entsprechenden Weiterbildung fallen dabei noch stärker aus als die rein beruflichen Verbesserungen – sie dürften sich im weiteren Berufsleben der Absolventinnen und Absolventen in jeder Hinsicht positiv bemerkbar machen.
Die Weiterbildung rechnet sich aber auch noch in anderer Hinsicht: Wer im Bundesland Hessen eine Weiterbildung z. B. über die IHKs absolviert, der erhält vom Land unter Einhaltung bestimmter Voraussetzung bei der Antragsstellung die so genannten Aufstiegsprämie: einen Bonus über 1000 Euro.
90 Prozent würden sich wieder für den gleichen Fortbildungsabschluss entscheiden
Die Zufriedenheit mit einem Abschluss der Höherqualifizierenden Berufsbildung ist der Studie zufolge sehr hoch: Rund 90 Prozent der Befragten würden sich erneut für den gleichen Fortbildungsabschluss entscheiden. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) plant weitere Qualifizierungen. Hier steht ein zusätzlicher Abschluss der IHK-Weiterbildung am höchsten im Kurs. „Die positiven Effekte der beruflichen Weiterbildung müssen – wie auch die Gleichwertigkeit der Höherqualifizierenden Berufsbildung mit akademischen Abschlüssen noch viel bekannter und in den Köpfen von Schülerinnen und Schülern, deren Eltern sowie den Lehrkräften verankert werden. Die vor gut drei Jahren im Berufsbildungsgesetz verankerten Abschlussbezeichnungen „Bachelor Professional“ und „Master Professional“ sollten daher zügig weiter ausgerollt werden. Hier sind vor allem die Sozialpartner in der Verantwortung. Schon in der Berufsorientierung, die wir flächendeckend auch an Gymnasien benötigen, müssen Schülerinnen und Schüler informiert werden, dass sich ihnen über eine duale Ausbildung und eine entsprechende Weiterbildung praxisnah ebenso erfolgreiche Karrierewege eröffnen wie Akademikern“, sagt Kirsten Schoder-Steinmüller, Präsidentin des Hessischen Industrie- und Handelskammertags (HIHK).
Weitere Informationen auch unter www.dihk.de/weiterbildung-lohnt
© Annika List, HIHK