Stockender Digitalpakt Schule: HIHK warnt vor Nachteilen für Hessens Schüler

28. Januar 2021

Der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) kritisiert die stockende Umsetzung des Digitalpakts Schule in Hessen. Von 500 Millionen Euro aus dem Digitalpakt seien bislang erst 10 Prozent bewilligt worden. Der HIHK sieht die Schulträger und die Landesregierung in der Verantwortung, die Digitalisierung an Hessens Schulen deutlich zu beschleunigen. Der Digitalpakt war im Mai 2019 in Kraft getreten und soll die digitale Bildungsinfrastruktur verbessern.
„Der Digitalpakt kommt in Hessen nicht voran. Das ist nach bald zwei Jahren unverständlich. Vor allem mit Blick auf den Handlungsdruck, den die Corona-Pandemie noch deutlich verstärkt hat. Es geht um die Bildungs- und Berufschancen hunderttausender Schülerinnen und Schüler in Hessen“, sagt Dr. Brigitte Scheuerle, Federführerin Berufliche Bildung beim HIHK. Für besseren digitalen Unterricht brauche es schnellstmöglich moderne Endgeräte, eine bessere Infrastruktur in den Schulen und professionellen IT-Support.
„Die schleppende Umsetzung in Hessen droht zu einem Standortnachteil zu werden. Andere Bundesländer sind bei der Bewilligung der Digitalpakt-Mittel viel weiter. Im Corona-Lockdown sehen wir jeden Tag, wie wichtig die Digitalisierung der Bildung ist. Sie wird die Pandemie überdauern und ist ein wesentlicher Faktor für die Zukunftsfähigkeit unseres Bildungssystems. Hierbei darf Hessen nicht abgehängt werden“, mahnt Scheuerle.
Prioritär sollte die Umsetzung in den Berufsschulen vorangetrieben werden, heißt es vom HIHK. Die Auszubildenden seien die ersten Schülerinnen und Schüler, die in die digitalisierte Arbeitswelt eintreten. Umfassend ausgebildeter Fachkräftenachwuchs sei für die hessische Wirtschaft entscheidend. Daher müssten Schulträger und Land auch während der Pandemie dafür sorgen, dass Berufsschulen Unterricht uneingeschränkt erteilen können. Die Lernziele sollten sowohl auf digitalem als auch analogem Wege erreicht werden können.