Zur Sicherung des Handels: HIHK fordert Sonntagsöffnung vor Weihnachten
19. November 2020
Die Corona-Pandemie droht den hessischen Einzelhändlern das Weihnachtsgeschäft zu verhageln. Daher fordert der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) die Öffnung von Läden auch am Sonntag.
„Das Weihnachtsgeschäft ist für viele Händler in Hessen überlebenswichtig. Verkaufsoffene Sonntage können dabei helfen, die Kundenströme besser zu verteilen und die Umsätze zu stabilisieren“, sagte Robert Lippmann, Geschäftsführer des HIHK, heute in Wiesbaden.
Derzeit dürfe der Einzelhandel zwar öffnen, doch die geringe Kauflaune und die Schließung des Gastgewerbes, von Dienstleistern und Freizeiteinrichtungen belaste das Geschäft. Zudem sorge die Beschränkung auf einen Kunden pro 10 Quadratmetern Verkaufsfläche für weniger Geld in den Kassen. „Die 10-Quadratmeter-Regel beschränkt die tatsächliche Kundenzahl. Um einen auskömmlichen Umsatz zu erwirtschaften, brauchen Hessens Händler mehr Zeit. Diese Zeit sollten wir ihnen mit freiwilligen Sonntagsöffnungen geben. Infektionsschutz und Stützung der Wirtschaft müssen kein Widerspruch sein“, so Lippmann weiter.
Hessens Innenstädte und der dort angesiedelte stationäre Handel standen bereits vor Corona unter Druck. Im diesjährigen Weihnachtsgeschäft dürfte der Online-Handel weiter zunehmen. „Die Zukunft der hessischen Innenstädte entscheidet sich jetzt. Wir alle wollen und brauchen lebendige Innenstädte mit einem gesunden Einzelhandel. Deshalb sollten wir im Kleinen wie im Großen alles möglich machen, um die bestehenden Strukturen zu stabilisieren. Die vorübergehende anlassfreie Sonntagsöffnung an zwei nicht aufeinander folgenden Wochenenden ist hierfür ein wichtiger Baustein. Damit könnte die Landesregierung den Handel und die Innenstädte pragmatisch unterstützen“, sagte Lippmann.
Mit Blick auf die rechtlichen Hindernisse für eine Sonntagsöffnung fügte Lippmann hinzu: „Es ist der Gesetzgeber, der den Rahmen setzt. Mit einer entsprechenden Corona-Verordnung bestehen die notwendigen Gestaltungsmöglichkeiten. Ein bloßer Verweis auf die schwierige Rechtslage ist sicher keine ausreichende Antwort.“
Die Sonntagsöffnungen sollten jedoch nicht auf die Innenstädte und Stadtteilzentren begrenzt sein, sondern auch für Geschäfte in dezentralen Lagen gelten. So würden die Kunden noch besser verteilt und mehr Händler unterstützt, hieß es vom HIHK.