Start des neuen Schuljahres - Hessische IHKs fordern vollumfänglichen Unterricht an Berufsschulen und schnellere Digitalisierung

14. August 2020

Die hessischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) fordern zum Start des neuen Schuljahres einen vollumfänglichen Unterricht an den hessischen Berufsschulen. Digitale Unterrichtsformen sollten mit Blick auf die steigenden Corona-Infektionszahlen flächendeckend möglich sein. Sie könnten selbst bei einer Verschärfung der Infektionslage dafür sorgen, dass kein Stoff mehr liegen bleibt. 
„Die hessischen Berufsschulen müssen schneller digital fit werden – für die Zukunft und mit Blick auf Corona. Die Pandemie hat schonungslos offengelegt, dass es in Hessen bislang keine gemeinsame Strategie von Kultusministerium und Schulträgern gibt, um Unterricht effizient zu digitalisieren. Vieles hängt vom individuellen Engagement der Lehrerinnen und Lehrer ab“, sagt Dr. Brigitte Scheuerle, Federführerin Berufliche Bildung beim Hessischen Industrie- und Handelskammertag (HIHK).
Mit Blick auf den schwachen Mittelabruf aus dem Digitalpakt Schule – bis Anfang Juli wurden erst 9 Prozent der Mittel durch die Schulträger beantragt – mahnt Scheuerle: „Der Digitalpakt Schule kommt in Hessen trotz der Corona-Erfahrungen nicht voran. Das ist besorgniserregend, denn es geht um die Bildungschancen von über 120 000 Auszubildenden, dem dringend benötigten Fachkräftenachwuchs hessischer Unternehmen. Der Handlungsdruck ist akut. Die Kommunen als Schulträger und die Landesregierung sind jetzt mehr denn je gefordert, die Mittel aus dem Digitalpakt zu aktivieren.“ 
Für besseren digitalen Unterricht brauche es schnell bessere Infrastruktur, moderne Endgeräte, WLAN und professionellen IT-Support an den Schulen. Zudem müssten regelmäßige Fortbildungen zur Digitalisierung für Berufsschullehrende verpflichtend sein, so Scheuerle.