Bannwald-Gesetz führt bei Rohstoffversorgung zu höherem CO2-Ausstoß
22. Februar 2022
Zur heutigen zweiten Lesung des Gesetzentwurfes der Landesregierung zur „Stärkung des Schutzes des Bannwaldes in Hessen“ äußert sich Kirsten Schoder-Steinmüller, Präsidentin des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK):
„Das macht die vorübergehende Rohstoffgewinnung im hessischen Bannwald nahezu unmöglich. Die Gesetzesänderung wird in der Rohstoffversorgung für eine höhere Klimabelastung sorgen. Statt auf heimische Rohstoffe zu setzen, wären lange Transportwege mit deutlich höherem CO2-Ausstoß die Folge. Zudem würden die Kosten für wichtige Rohstoffe wie Sand und Kies steigen und die Versorgungslage verschärfen. Das ist auch für den Bau von Infrastruktur und bezahlbarem Wohnraum schädlich.
Wir fordern die Regierungsfraktionen zum Verzicht auf die Bannwaldverschärfung auf. Die Rohstoffgewinnung und -versorgung in Hessen sollte verbessert, nicht verschlechtert werden. Dazu brauchen wir auch Fortschritte bei den Genehmigungsverfahren. Heimische Rohstoffe sind unverzichtbar für den Bau und Erhalt von Wohnraum, von Gebäuden und von Verkehrswegen. Industriezweige wie Glas, Pharma, Papier und Metall kommen ohne mineralische Rohstoffe nicht aus. Sie stecken zudem in Photovoltaikanlagen, in Fundamenten und Flügeln von Windrädern.
Der Schutz unserer Wälder ist uns ebenso ein großes Anliegen. Die Ausnahmen im Gesetzentwurf zeigen, dass es in der Gesamtabwägung gute Gründe für Vorhaben in Bannwäldern geben kann. Dazu sollte auch die regionale Rohstoffversorgung gehören. Rohstoffgewinnung unterliegt bereits heute höchsten naturschutzfachlichen Standards. Jede Flächeninanspruchnahme wird ausgeglichen und nach Beendigung des Abbaus rekultiviert. Dabei entstehen dynamische Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Das zeigt: Rohstoffgewinnung in Hessen und Klimaschutz passen zusammen.“