Für die Digitalisierung an Berufsschulen müssen Land und Schulträger Standards verabreden

2. Juni 2022 - Zur heutigen Diskussion im Landtag zum Stand der Digitalisierung an hessischen Schulen äußert sich Kirsten Schoder-Steinmüller, Präsidentin des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK): „Gut, dass sich die Politik der längst nicht ausreichend umgesetzten Digitalisierung an hessischen Schulen widmet, für die es dringend mehr Steuerung benötigt.“ 
Daher fordert der HIHK, dass die Landesregierung gemeinsam mit den kommunalen Schulträgern eine digitale Bildungsstrategie erarbeiten und Standards verabreden soll. Diese sollen dafür sorgen, dass überall in Hessen Auszubildende an Berufsschulen die gleichen Rahmenbedingungen einer leistungsfähigen Infrastruktur, Ausstattung und den Einsatz von Lernplattformen vorfinden. Dies ist notwendig, da die duale Berufsausbildung nach bundesweit einheitlichen Curricula funktioniert.
Aus Sicht des HIHK muss es auch Standard sein, dass die Administration der Infrastruktur und Ausstattung nicht mehr Lehrerkräften, sondern nur noch professionellen Kräften übertragen wird. Bei dem großen Mangel an Berufsschullehrkräften können wir es uns nicht mehr leisten, dass diese außerhalb ihrer Kernaufgaben eingesetzt werden. Weiter bedarf es neuer Lernkonzepte und Unterrichtsmethoden, damit Digitalisierung im Unterrichtsalltag auch tatsächlich stattfindet. Für die Lehrkräfte ist eine entsprechende Aus- bzw. Fortbildung anzubieten, die möglichst verpflichtend ist.
„Die Digitalisierung bietet viele Vorteile zur Zusammenarbeit zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb und zur Erarbeitung gemeinsamer Unterrichtsmaterialien. Mehrere Berufsschulen könnten in einem Beruf auf gemeinsamen Lernplattformen kooperieren. Hier gibt es noch viele Synergien zu heben, die eine einheitliche Ausstattung und ein gemeinsames Verständnis erfordern. Allerdings steht das Land hier noch ganz am Anfang!“, so Schoder-Steinmüller abschließend.