Konjunktur in Hessen: „Die Wirtschaft stabilisiert sich – die Sorgen bleiben“
Die Wirtschaft in Hessen stabilisiert sich – die Sorgen bleiben dennoch. So schätzen 30 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer in Hessen ihre derzeitige Geschäftslage als gut ein, rund 15 Prozent als schlecht. Das ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage des Hessischen Industrie- und Handelskammertags (HIHK) e.V., die auf den Ergebnissen von rund 2.500 befragten Unternehmen basiert.
© Leigh Benson
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In Hinblick auf die zukünftige Geschäftslage zeigt sich weiterhin ein pessimistisches Bild: Während 17 Prozent die zukünftige Geschäftslage eher günstiger prognostizieren, sind 24 Prozent der Auffassung, dass sich die zukünftige Geschäftslage weniger günstig entwickelt. Damit bleiben die Geschäftserwartungen insgesamt negativ, verbessern sich aber gegenüber der Vorumfrage. Der Geschäftsklimaindex – welcher Lage und Erwartungen zusammenfasst – gewinnt im Ergebnis leicht hinzu. Er steigt von 100 auf 103 Punkte und liegt damit erstmals seit dem Jahresbeginn 2022 wieder über jener Schwelle (100), die das positive vom negativen Marktumfeld abgrenzt.
Die Energie- und Rohstoffpreise sind nicht mehr das größte Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Für 56 Prozent der Unternehmen sind sie aber weiterhin ein zentrales Hemmnis. Das aktuell größte Risiko ist der Fachkräftemangel (57 Prozent). Er erreicht fast wieder das Allzeithoch vom Jahresbeginn 2022 (58 Prozent). Weitere bedeutende Risiken aus Sicht der Unternehmen sind eine schwächere Inlandsnachfrage (51 Prozent) und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (49 Prozent).
Bei allen im HIHK-Konjunkturbericht betrachteten Branchen verbessert sich das Geschäftsklima gegenüber der Vorumfrage. Die Industrie und der Dienstleistungssektor können sich mit leichten Zugewinnen weiter im Wachstumsbereich stabilisieren. Das Baugewerbe und der Handel verzeichnen eine deutlichere Verbesserung – in den Bereich des Wachstums finden sie damit aber noch nicht zurück. Die Zugewinne in den Branchen sind vor allem auf verbesserte Erwartungen an die kommenden Monate zurückzuführen. Die Einschätzungen der aktuellen Lage sind hingegen nahezu unverändert auf dem Niveau der Vorumfrage.
Bei allen im HIHK-Konjunkturbericht betrachteten Branchen verbessert sich das Geschäftsklima gegenüber der Vorumfrage. Die Industrie und der Dienstleistungssektor können sich mit leichten Zugewinnen weiter im Wachstumsbereich stabilisieren. Das Baugewerbe und der Handel verzeichnen eine deutlichere Verbesserung – in den Bereich des Wachstums finden sie damit aber noch nicht zurück. Die Zugewinne in den Branchen sind vor allem auf verbesserte Erwartungen an die kommenden Monate zurückzuführen. Die Einschätzungen der aktuellen Lage sind hingegen nahezu unverändert auf dem Niveau der Vorumfrage.
„Die Unternehmerinnen und Unternehmer leisten einen großen Beitrag zur Bewältigung der aktuellen Krisen und zeichnen sich dabei durch ein hohes Maß an Flexibilität und Transformationswillen aus. Nichtsdestotrotz ist die Politik gefordert, diesen Prozess aktiv zu unterstützen und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen: Durch massive Investitionen in Infrastrukturen, durch Digitalisierung und die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren. Insbesondere der Bekämpfung des Fachkräftemangels sollte in diesem Zusammenhang eine höhere Priorität eingeräumt werden. Ansonsten droht ein hoher Verlust an Wertschöpfung, Innovation und Wohlstand“, so die Einschätzung von Frank Aletter, Geschäftsführer des HIHK.
Hintergrund: Der Hessische Industrie- und Handelskammertag informiert in seinen Konjunkturberichten dreimal jährlich über die aktuelle Lage der hessischen Unternehmen und deren Erwartungen bezüglich der Entwicklung von Geschäftslage, Investitionen und Beschäftigung. Die Daten basieren auf den Angaben von rund 2.500 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Bau, Handel und Dienstleistungssektor, die in Bezug auf Branche, Größe und Standort einen repräsentativen Querschnitt der Wirtschaft des Landes abbilden. Die Befragung wurde im Zeitraum vom 11. bis zum 27. April 2023 durchgeführt.
Weitere Ergebnisse, auch aus den einzelnen Branchen, finden Sie im ausführlichen Konjunkturbericht auf der rechten Seite zum Download
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