Corona-Perspektivplan der Landesregierung: Lockerungen für Hessens Wirtschaft überfällig
25. Februar 2021
Zur Vorstellung des Perspektivplans, den Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und sein Stellvertreter, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, soeben präsentiert haben, äußert sich Eberhard Flammer, Präsident des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK):
„Wir begrüßen die Vorstellung des Perspektivplans. Die angekündigten Lockerungen für Hessens Wirtschaft sind überfällig. Nun müssen den Ankündigungen aber auch schnell konkrete Entscheidungen folgen. Click and Meet und die Außengastronomie sind wichtig. Das kann aber nur der Einstieg in den Ausstieg sein. Für auskömmliche Umsätze, die mittel- und langfristig Arbeitsplätze sichern, brauchen die Betriebe weitere Möglichkeiten. Zudem sollte Click and Meet auch im Bereich aller körpernahen Dienstleister möglich sein.
Die weitere Öffnung sollte mit Bedacht, aber zügig erfolgen. Nach dem Motto: Gesundheit schützen, Arbeitsplätze und Betriebe aber auch. Hessens Wirtschaft gewährleistet hohe Infektionsschutzmaßnahmen und ist sich ihrer Verantwortung bewusst.
Die Wettbewerbsverzerrungen, die mit den aktuellen Verordnungen einhergehen, dürfen nicht fortgeschrieben werden. Die Zusammensetzung des Sortiments und regional unterschiedliche Auslegungen dürfen nicht länger darüber entscheiden, wer wirtschaften kann und wer nicht. Hier erwarten wir kurzfristige Anpassungen.
Mit Blick auf den Corona-Gipfel gilt es, die Länderregeln zielgerichtet zu synchronisieren, um Wettbewerbsnachteile für Unternehmen zu vermeiden. Wir brauchen einen gemeinsamen Weg, der das Verhältnis von Gesundheitsschutz und Leben mit der Pandemie langfristig tragfähig macht. Wir begrüßen die Absichten der hessischen Landesregierung, hier für lebensnahe Regeln zu sorgen, und zählen auf ihre Verhandlungsstärke.
Jetzt müssen die Weichen für ein weitgehend normales Geschäftsleben gestellt werden. Dazu gehört auch ein digitaler Impfpass. Dieser wird für die Geschäftstätigkeit im und mit dem Ausland entscheidend sein. Gerade Hessens exportstarke Wirtschaft braucht einen weltweit akzeptierten, einfach nutzbaren Impfnachweis. Bund und Länder sollten rasch mit der Umsetzung beginnen.“
© Annika List, HIHK