Hessische Unternehmen setzen weiter auf Ausbildung
Wiesbaden, 1. August 2025
Rund 15.600 Auszubildende gehen nach dem Beginn des neuen Ausbildungsjahrs zum 1. August bei hessischen IHK-Unternehmen an den Start. Knapp zwei Drittel davon beginnen in kaufmännischen Berufen, die anderen in gewerblich-technischen Berufen. Die hessischen IHKs berichten, dass größere Industrieunternehmen sich wegen des konjunkturellen Umfelds zurückhalten, während mittelständisch geprägte Unternehmen aus demografischen Gründen ihren Nachwuchs entwickeln möchten. Leichte Zuwächse sind insbesondere bei den Berufen im Bankgewerbe, im Metallbereich wie auch bei den Kaufleuten für Büromanagement festzustellen, der in jeder Branche ausgebildet werden kann.
Die Hälfte der Azubis in den gewerblich-technischen Berufen bringt Mittlere Reife, weniger als ein Drittel Abitur mit. Bei kaufmännischen Berufen sind 43 Prozent Schulabgänger mit Mittlerer Reife und 27 Prozent Abiturienten.
Zu den jungen Menschen, die einen Beruf beginnen, zählen auch über 500 Menschen mit Fluchthintergrund. Mittlerweile sind hierunter die Ukrainer die stärkste Gruppe, aus Syrien kommen mehr als 80, aus Afghanistan mehr als 70 Personen.
Schulabgänger, die bislang noch keinen Vertrag abschließen konnten, sollten sich weiter bewerben und zu den diversen Börsen und Messen gehen, die die IHKs und andere Partner wie z.B. Arbeitsagenturen in den nächsten Monaten veranstalten. Auch jetzt gibt es noch Unternehmen, die einen Ausbildungsplatz neu anbieten. Rund ein Fünftel aller Ausbildungsverhältnisse werden erst in den nächsten Wochen bis zum Herbst geschlossen. Mit dann zu erwartenden rund 21.000 Ausbildungsverhältnissen im ersten Ausbildungsjahr werden hessische IHK-Unternehmen wieder rund 60 Prozent aller Ausbildungsplätze stellen.
„Gut, dass unsere IHK-Unternehmen in ihrer Ausbildungsbereitschaft nicht nachlassen und sich um eigenen Nachwuchs bemühen!“, sagt Kirsten Schoder-Steinmüller, Präsidentin des Hessischen Industrie- und Handelskammertags. „Denn die konjunkturellen Schwankungen, die derzeit vielen Unternehmen zu schaffen machen, dürfen nicht den Blick auf eine viel größere Herausforderung verstellen: den bevorstehenden Generationenwechsel. Mit dem Ausscheiden der Babyboomer verlassen in den kommenden Jahren zahlreiche erfahrene Fachkräfte die Betriebe – und diese Lücke muss frühzeitig durch Ausbildung geschlossen werden.“