Wirtschaft warnt: Bis 2035 könnten in Hessen 495.000 Fachkräfte fehlen
15. Juni 2021
Bis 2035 könnten in Hessen zusammengerechnet 495.000 Fachkräfte fehlen. Das prognostiziert der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) auf Basis des aktuellen IHK-Fachkräftemonitors. Die Fachkräftelücke öffne sich vor allem wegen der demografischen Entwicklung und sei ein großes Risiko für Hessens Wirtschaft. Aktuell fehlten in hessischen Betrieben coronabedingt nur rund 5.000 Fachkräfte.
„Die Corona-Pandemie senkt die Nachfrage nach Fachkräften nur kurzfristig. Derzeit steht für Hessens Betriebe das Halten der Fachkräfte im Vordergrund. Mittel- und langfristig aber wird die Demografie-Keule zuschlagen und Hessens Wirtschaft einen massiven Fachkräftemangel bescheren. Bis zum Jahr 2035 könnte das Angebot an Fachkräften um 29 Prozent zurückgehen. Das besorgt uns ernsthaft, denn unsere gut ausgebildeten Fachkräfte machen Hessens Wirtschaft stark“ so HIHK-Präsident Eberhard Flammer. „Man muss sich das klar machen: Fast eine halbe Million Arbeitskräfte könnten in einem Land mit gut 6 Millionen Einwohnern fehlen. Das ist eine Gefahr für Wertschöpfung und Wohlstand in Hessen“, so Flammer weiter.
Laut HIHK werden Hessens Unternehmen in Zukunft vor allem beruflich Qualifizierte fehlen. 2035 würden sie 90 Prozent der Fachkräftelücke ausmachen. Betroffen seien vor allem technische und kaufmännische Berufe, etwa in der Produktion, Mechatronik, Automatisierung und im Maschinenbau. Die Engpässe seien in allen Regionen Hessens zu erwarten und keineswegs nur ein Problem der Metropolen. Dies verdeutliche die Notwendigkeit eines landesweiten und koordinierten Vorgehens.
„Bereits im nächsten Jahr wird der Fachkräftebedarf wieder deutlich anziehen. Deshalb müssen wir schon jetzt gemeinsam gegensteuern. Jede Stärkung der dualen Ausbildung, jedes Werben für berufliche Orientierung ist wichtig. Die Landesregierung und das Bündnis für Ausbildung haben hier bereits gute Programme aufgelegt. Doch für eine Trendwende braucht Hessens Wirtschaft noch deutlich mehr Auszubildende, stärkere Bildungsbemühungen im MINT-Bereich und mehr Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland. Hessens Wirtschaft wird weiterhin mit großem Einsatz ausbilden, in den Städten und auf dem Land gleichermaßen“, so Flammer abschließend.
Hintergrund:
Die Ergebnisse entstammen dem IHK-Fachkräftemonitor Hessen und der begleitenden Veröffentlichung „Fachkräftereport 2021“. Der IHK-Fachkräftemonitor ist eine Gemeinschaftsentwicklung der Industrie- und Handelskammern und der WifOR GmbH. Basierend auf Konjunkturumfragen und Langfristprognosen werden Schätzungen für das langfristige Arbeitsangebot und die langfristige Arbeitsnachfrage vorgenommen. Die Ergebnisse werden differenziert nach Berufsgruppen, Branchen, Regionen und Qualifikationsniveaus bis zum Jahr 2035 ausgewiesen.
Die Ergebnisse entstammen dem IHK-Fachkräftemonitor Hessen und der begleitenden Veröffentlichung „Fachkräftereport 2021“. Der IHK-Fachkräftemonitor ist eine Gemeinschaftsentwicklung der Industrie- und Handelskammern und der WifOR GmbH. Basierend auf Konjunkturumfragen und Langfristprognosen werden Schätzungen für das langfristige Arbeitsangebot und die langfristige Arbeitsnachfrage vorgenommen. Die Ergebnisse werden differenziert nach Berufsgruppen, Branchen, Regionen und Qualifikationsniveaus bis zum Jahr 2035 ausgewiesen.
Weiterführende Links:
Der aktuelle IHK-Fachkräftemonitor steht unter www.fachkraefte-hessen.de kostenlos zur Verfügung.
Der Fachkräftereport bietet vertiefende Analysen der Fachkräftesituation in Hessen und ist hier kostenlos verfügbar (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 928 KB).
Der aktuelle IHK-Fachkräftemonitor steht unter www.fachkraefte-hessen.de kostenlos zur Verfügung.
Der Fachkräftereport bietet vertiefende Analysen der Fachkräftesituation in Hessen und ist hier kostenlos verfügbar (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 928 KB).