heimat shoppen meets Zukunft Innenstadt

Attraktive Innenstädte für alle

Wiesbaden/Offenbach, 14. September 2024
Deutsche Innenstädte stehen vor großen Herausforderungen – so auch in Hessen. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, der zunehmende Online-Handel und veränderte Konsumgewohnheiten haben viele lokale Geschäfte in Bedrängnis gebracht. Ladengeschäfte funktionieren als fast alleinige Frequenzbringer nicht mehr. Dem versucht die Initiative „heimat shoppen in Hessen“ etwas entgegenzusetzen und die Bedeutung des lokalen Handels zu betonen.
Wie viele andere Kommunen spürt auch die Stadt Offenbach am Main den Wandel. Die Kommune ist frühzeitig in den Transformationsprozess eingestiegen und hat ein eigenes Zukunftskonzept in Kooperation mit dem an die IHK Offenbach angegliederten Verein Offenbach offensiv aus der Taufe gehoben. Profitiert hat Offenbach dabei auch vom Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlicher Raum. Im gemeinsamen Rundgang mit Kirsten Schoder-Steinmüller, Präsidentin des Hessischen Industrie- und Handelskammertags wie auch der IHK Offenbach am Main, und Offenbachs Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke konnte sich heimat-shoppen-Schirmherr Kaweh Mansoori vor Ort ein Bild davon machen, wie Hessens Innenstädte von Förderprogrammen wie diesem profitieren.
Zentrale Anlaufstelle soll in Offenbach die „Station Mitte“ werden, die im Offenbacher Zukunftskonzept prioritär vorangetrieben wurde und in der ehemaligen Galeria-Kaufhof-Filiale ihre Heimat finden wird. Mit der Hauptnutzung durch eine neue Stadtbibliothek wird die Station Mitte zu einem offenen Ort des Wissens und der Gemeinschaft, an dem Menschen zusammenkommen und gerne ihre Zeit verbringen. Als zentrale Anlaufstelle und Frequenzbringer entsteht ein sogenannter „Dritter Ort“, der Menschen neben dem Zuhause, der Schule oder dem Arbeitsplatz Raum gibt, um das zu tun, was sie gerne tun. Räume für Veranstaltungen, Ausstellungen, Vereine und Initiativen sind wichtiger Bestandteil der Planung. Zudem wird es ein Café und im Untergeschoss eine Etage zum Einkaufen geben.
„Innenstädte sind das Herz jeder Kommunen. Sie sind nicht nur Orte des Handels, sondern auch Zentren des sozialen Lebens, der Kultur und der Identität. Attraktive und lebendige Innenstädte fördern den Austausch zwischen Menschen, stärken das Gemeinschaftsgefühl und tragen zur Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger bei. Deshalb ist es so wichtig, diesen wertvollen Raum zu revitalisieren und zukunftsfähig zu gestalten. Dafür braucht es innovative Konzepte, die den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht werden und gleichzeitig den lokalen Einzelhandel stärken. Durch gezielte Investitionen in Infrastruktur, Kultur und Freizeitangebote schaffen wir ein Umfeld, das sowohl Einwohner als auch Besucher anzieht“, sagt HIHK-Präsidentin Kirsten Schoder-Steinmüller.
Auch der Hessische Wirtschaftsminister und Schirmherr der Aktion heimat shoppen in Hessen, Kaweh Mansoori, zeigt sich beeindruckt vom Mut zur Veränderung, den Offenbach an den Tag gelegt hat: „Innenstädte zu beleben hat nicht nur einen wirtschaftlichen Grund sondern auch einen wichtigen sozialen Grund. Hier in Offenbach zeigt sich, wie wichtig es ist, die Innenstadt vielseitig zu strukturieren. Mit einer guten Mischung an verschiedenen Angeboten gelingt es, Innenstädte auch in Zeiten von verstärkten Online-Handel lebendig und attraktiv zu halten. Die Initiative Heimatshoppen ist ein hervorragender Anlass, den Menschen die Freude am Einkaufen in Ihrer eigenen Stadt wieder ins Bewusstsein zu rücken.“
Offenbachs Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke ergänzt: Mein Ziel ist, dass natürlich so viel Handel wie möglich bleibt. Aber klar sind auch zwei Dinge: Erstens wird es nicht mehr so werden wie früher und zweitens sind wir auch auf die Besitzer der Gebäude und deren Mitarbeit angewiesen. Um nicht blind drauflos zu arbeiten, haben wir zusammen mit der IHK das Zukunftskonzept Innenstadt mit 16 Zukunftsprojekten entwickelt. Es setzt klare Ziele und zu den Projekten des Konzepts gehören z.B. Zwischennutzungen, etwa mit der HfG (Hochschule für Gestaltung), Veranstaltungen wie die Straßenoper oder eben „heimat shoppen“ und das Projekt „Testraumallee“. Hier bezuschussen wir bei neuen Ladenkonzepten die Erstausstattung und am Anfang die Miete – um beim Start zu helfen, wenn man in diesen herausfordernden Zeiten so mutig ist, einen neuen Laden aufzumachen.“
Die Station Mitte wurde im Jahr 2021 mit dem 1. Kommunalpreis für besonders innovative Projekte im Rahmen des Förderprogramms Zukunft Innenstadt ausgezeichnet. Damit verknüpft waren Fördermittel von einer Million Euro. Das Land Hessen hat zudem die von der Insolvenz der Warenhaus-Kette Galeria Karstadt Kaufhof betroffenen Städte mit insgesamt 3 Mio. Euro über das Städtebauförderprogramm Zukunft Innenstadt unterstützt, von denen die Stadt Offenbach 625.000 Euro erhielt.
Bildunterschrift: HIHK-Präsidentin Kirsten Schoder-Steinmüller, der hessische Wirtschaftsminister und Schirmherr der Aktion heimat shoppen in Hessen Kaweh Mansoori und Offenbachs Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke (v.l.) vor dem Offenbacher Rathaus Pavillon
Hessenweit nahmen 2024 an heimat shoppen rund um die Aktionstage am 13. und 14. September 140 Kommunen teil. Händler, Gastronomen und Dienstleister werben für das Einkaufen und Genießen vor Ort. Initiator von heimat shoppen sind die Industrie- und Handelskammern, unterstützt von zahlreichen Gewerbevereinen, Verwaltungen und Wirtschaftsförderern. Die Initiative heimat shoppen feiert 2024 ihr zehnjähriges Bestehen. Seitdem die IHK Mittlerer Niederrhein die Kampagne ins Leben gerufen hatte, haben sich 47 IHKs in ganz Deutschland angeschlossen und jeweils mit den Akteuren vor Ort die Initiative gelebt. So hat sich heimat shoppen in den vergangenen zehn Jahren zur mittlerweile größten Initiative für den Einzelhandel entwickelt, die in diesem Jahr zudem einen Markenrelaunch erhalten hat. Mehr Informationen unter www.heimat-shoppen.de