Going International Hessen 2025: Exporteure zunehmend unter Druck
Hessische IHKs unterstützen mit breitem Beratungsangebot
Wiesbaden, 10. April 2025
Der Welthandel ist im Umbruch und das bekommen auch hessische Unternehmen zu spüren. In wichtigen Exportregionen haben sich die Rahmenbedingungen in den letzten 12 Monaten deutlich verschlechtert. Dies ist das Ergebnis der Umfrage Going International, an der sich auch wieder zahlreiche hessische Unternehmen beteiligten.
Vor allem die neue Handelspolitik der USA wirft ihre Schatten voraus und verdüstert die Aussichten im wichtigsten Exportmarkt hessischer Unternehmen. Die Geschäftserwartungen für den US-Markt haben ihr Vorzeichen geändert und liegen nun bei einem Minus von 21 Prozent nach einem Plus von ebenfalls 21 Prozent im Jahr 2024. Lediglich etwas mehr als ein Viertel der Befragten erwarten für das eigene Unternehmen keine negativen Auswirkungen durch die US-Zollpolitik. Mit jeweils 35 Prozent erwartet die überwältigende Mehrheit hingegen geringe bzw. starke Beeinträchtigungen ihres US-Geschäfts. Die aktuelle Eskalation der US-Zollpolitik dürfte die negative Tendenz dieser im Februar erhobenen Umfragewerte weiter verstärken. Positive Signale kommen zum Zeitpunkt der Umfrage aus Südamerika, UK, Saudi-Arabien und einigen asiatischen Märkten. Letztere sind durch die US-Zollpolitik jedoch aktuell auch stark betroffen.
Seit Anfang April hat der Beratungsbedarf der Unternehmen rund um die Themen USA-Export und Zölle deutlich zugelegt. Im Zentrum stehen dabei Fragen zu Zollwert und Warenursprung. Bei Zöllen von 20 oder 25 Prozent ist es z.B. besonders wichtig den Zollwert der exportierten Ware und den Warenursprung korrekt zu bestimmen. Beim Warenursprung ist noch nicht klar, ob dieser jetzt für alle Exporte in die USA mit einem sogenannten Ursprungszeugnis dokumentiert werden muss. In jedem Fall werden die Exporte in die USA nicht nur teurer, sondern auch komplizierter. Den Importzoll zahlt zwar das US-Unternehmen, das die Waren einführt, er verteuert aber natürlich das Produkt für den Endkunden. Das hat – je nach Wettbewerbssituation des deutschen Unternehmens – auch Auswirkung auf die Preisgestaltung und die Gewinnmargen. In einzelnen Fällen kann es sein, dass Unternehmen von der aktuellen Situation profitieren, für die überwiegende Mehrheit stellt die US-Zollpolitik aber eine große Belastung dar. Immerhin gingen 2024 rund 12 Prozent der hessischen Exporte in die USA und auch andere wichtige Exportmärkte sind von den US-Zöllen betroffen. Es bleibt zu hoffen, dass sich die angekündigten hohen Zölle nicht dauerhaft etablieren.
Im neuen Außenwirtschaftsportal der hessischen IHKs sind Informationen zum Außenhandel Hessen und - neu auf der Startseite - ein Update zur US-Zollpolitik mit praktischen Tipps abrufbar. Ergänzt wird das Angebot durch virtuelle und Präsenzveranstaltungen sowie ein dreitägiges Bootcamp zum US-Markt.
www.weltweit-erfolgreich.de/hessen
Die ausführlichen Ergebnisse für Hessen der Going International Umfrage sind hier abrufbar.