Ohne schnellere Auszahlung der Wirtschaftshilfen drohen reihenweise Insolvenzen

6. Januar 2021

Zur aktuellen Pressekonferenz der Landesregierung zu den weiteren Corona-Maßnahmen in Hessen äußert sich Robert Lippmann, Geschäftsführer des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK):
„Es ist wichtig, dass die bestehenden Hilfsprogramme für die Wirtschaft verlängert werden. Doch es drohen reihenweise Insolvenzen, wenn die Auszahlung der Hilfen nicht beschleunigt wird. In vielen betroffenen Betrieben ist das Eigenkapital weggeschmolzen. Es gibt kaum Einnahmen, während viele Kosten weiterlaufen.
Wir begrüßen, dass sich das Land für eine längere Aussetzung der Insolvenzantragspflicht für Betriebe einsetzt, die Hilfen beantragt, aber noch nicht erhalten haben. Die weitere Aussetzung ist notwendig, weil zu viel Zeit verstreicht, bis nach Einschränkungen Hilfen ausgezahlt werden. 
Die Diskussion um die Einschränkung des Bewegungsradius in Corona-Hotspots hat unnötig Unsicherheit geschürt.  Sie zielt faktisch nur auf Tagesausflüge, irritiert aber breite Teile der Wirtschaft. Insgesamt muss sichergestellt sein, dass sich Personen und Waren im Wirtschaftsverkehr weiterhin frei bewegen können. Beschäftigte müssen zu ihren Arbeitsstätten gelangen können, genauso wie Dienstleister zu ihren Kunden.
Die hessische Wirtschaft nimmt die Bemühungen der Landesregierung zur Ausweitung des steuerlichen Verlustrücktrags wahr. Wir hoffen, dass sich der Bund endlich dazu durchringt. Ein in Zeitraum und Höhe ausgeweiteter Verlustrücktrag hilft den tatsächlich betroffenen Unternehmen. Er verschafft ihnen Liquidität und unterstützt vor allem Betriebe mit tragfähigem Geschäftsmodell.“