Bilanz des Ausbildungsjahres in Hessen
Niveau bei Ausbildungsverträgen gehalten, aber mehr Bewusstsein für Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung nötig
28. Oktober 2021 - Anlässlich der heute veröffentlichten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Hessen zum statistischen Abschluss des Ausbildungsjahres 2020/2021 äußert sich Eberhard Flammer, Präsident des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK):
„Im IHK-Bereich
konnten wir das
Vorjahresniveau der Ausbildungsverträge
halten. Doch klar ist: Die
Bilanz kann nicht zufriedenstellen. Trotz des intensiven Einsatzes unserer Ausbildungsberater und einer hohen Ausbildungsbereitschaft der Betriebe
mangelt es an Bewerberinnen und Bewerbern für die duale Ausbildung. Das wird nicht reichen, um den
Fachkräftemangel, der in einigen Berufen schon Realität ist, zu bewältigen.
Die duale Ausbildung ist und bleibt ein Erfolgsgarant für Hessens Wirtschaft. Es muss
wieder besser gelingen, die Vorzüge dieses Bildungsweges den
Jugendlichen und Eltern zu vermitteln. Wir brauchen ein stärkeres Bewusstsein für die
Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung. Eine Ausbildung ist für junge Menschen
nicht die zweitbeste Wahl, im Gegenteil: Mit einer Ausbildung beginnen viele große Karrieren. Hervorragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt, frühes Stehen auf eigenen Beinen und vielfältige Karrierewege - all das und mehr spricht für eine duale Ausbildung. In den von Corona dominierten Monaten wurde zudem deutlich, wie wichtig
schulische Berufsorientierung und Praktika sind, um
alle Jugendlichen zu erreichen. Wir sind entschlossen, gemeinsam mit den Partnern im
Bündnis für Ausbildung weiter daran zu arbeiten.
Allen unentschlossenen Jugendlichen und Studienzweiflern sage ich:
Nicht zögern, sondern jetzt noch bewerben. Die Chancen auf einen kurzfristigen Ausbildungsbeginn stehen gut. Bei vielen IHK-Unternehmen ist ein Start ins begonnene Ausbildungsjahr
noch bis Dezember möglich, in der Stadt wie auf dem Land. Die hessischen IHKs stehen bei der Vermittlung von Ausbildungsplätzen weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.“
Zur zeitgemäßen Ansprache junger Menschen unterstützen die hessischen IHKs auch das Projekt „Mach's wie wir“ (#azubichallenge). Dabei stellen Auszubildende in Instagram-Filmen ihre Ausbildungsberufe vor. Als Azubi-Influencer geben sie Einblicke in ihren Ausbildungs-Alltag und berichten, weshalb ihnen das Erlernen des Berufes Spaß macht. Mehr Infos unter: www.machs-wie-wir.de
Unter www.ihk-lehrstellenboerse.de können Jugendliche nach freien Lehrstellen in Hessen suchen. Wer wissen möchte, was die Unternehmen in seiner Nähe anbieten, geht über den Ausbildungsatlas unter www.hihk.de/ausbildung Wer ein vielversprechendes Angebot gefunden hat, sollte sich schnellstmöglich bewerben.
© Annika List, HIHK