Amtsübergabe beim HIHK: Präsident Eberhard Flammer hört auf | Kirsten Schoder-Steinmüller neue HIHK-Präsidentin

17. November 2021

Nach vier Jahren ist Schluss: Eberhard Flammer hört als HIHK-Präsident auf und stellt sich am Ende der Wahlperiode nicht mehr zur Wahl. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier dankte ihm heute in Wiesbaden für sein Engagement und verlieh ihm den Hessischen Verdienstorden. Der 68-jährige Unternehmer aus Biedenkopf hat den HIHK als Dachorganisation der zehn hessischen Industrie- und Handelskammern maßgeblich aufgebaut und war seit Gründung im Dezember 2017 mit Wiederwahl im Frühjahr 2019 dessen Präsident. Der Hessische Industrie- und Handelskammertag vertritt das gesamtwirtschaftliche Interesse von rund 400.000 Mitgliedsunternehmen mit 1,8 Millionen Beschäftigten in Hessen.
„Hessens Wirtschaft ist stark. Das haben wir dem Einsatz unserer Unternehmerinnen und Unternehmer zu verdanken und unseren Fachkräften. Sie alle erwirtschaften maßgeblich Hessens Wohlstand, denn Wirtschaft sorgt für Beschäftigung und Steuereinnahmen. Für die Zukunft erhoffe ich mir einen Masterplan 'Hessen 2040'. Eine politische Strategie, wie unser gesamter Wirtschaftsstandort auch in 20 Jahren noch international wettbewerbsfähig bleibt. Einen Plan, der heimatnahe Ausbildung, innovative Forschung und Entwicklung und die Erreichbarkeit ländlicher Räume für ganz Hessen gewährleistet. In vier Jahren ging es mir darum, die Belange der hessischen Wirtschaft verständlich zu erklären und glaubwürdig zu vertreten. Nun ist der richtige Zeitpunkt aufzuhören. Für den fairen Austausch mit dem Ministerpräsidenten, dem Wirtschaftsminister, der gesamten Landesregierung und der Landespolitik möchte ich mich herzlich bedanken. Auch und gerade für Gespräche, in denen wir nicht der gleichen Meinung waren“, sagte Flammer zu seinem Abschied als HIHK-Präsident.
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hob hervor: „Eberhard Flammer hat es geschafft, die hessischen Industrie- und Handelskammern im Hessischen Industrie- und Handelskammertag zu einer starken Stimme zu vereinen, die rund 400.000 Unternehmen aus ganz Hessen vertritt und der zentrale Ansprechpartner für die Hessische Landesregierung ist“, so der Ministerpräsident. „Er hat sich nicht nur seit Beginn der Pandemie, sondern seine gesamte Präsidentschaft über für die Interessen hessischer Unternehmen eingesetzt. Als Präsident des HIHK und als Präsident der IHK Lahn-Dill hat sich Eberhard Flammer vor allem für gleichwertige Lebensverhältnisse im Land stark gemacht. Er hat sich auch über sein eigenes Unternehmen hinaus stets für die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in den ländlichen Regionen Hessens eingesetzt. So geht etwa die Einführung des ,StudiumPlus' an der Technischen Hochschule Mittelhessen, vor allem der Aufbau des Standorts Biedenkopf, maßgeblich auf seine Initiative zurück. In Anerkennung für seine Verdienste verleihe ich ihm den Hessischen Verdienstorden“, sagte Bouffier.
Ines Claus, Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Hessen, sagte: „Als Gründungspräsident des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK) hat Eberhard Flammer 2017 den wichtigen und klugen Zusammenschluss der zehn Industrie- und Handelskammern in Hessen mit ihren rund 400.000 Mitgliedsunternehmen maßgeblich mit initiiert und vorangetrieben. Dem erfolgreichen Unternehmer aus Biedenkopf waren dabei vor allem die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung, der Fachkräftesicherung und insbesondere auch die Gleichwertigkeit der akademischen Weiterbildung und beruflichen Ausbildung wichtige Anliegen, für die er sich über viele Jahre hinweg weit über das normale Maß hinaus ehrenamtlich engagiert und eingesetzt hat. Dafür und für sein herausragendes Engagement in den verschiedensten Positionen möchte ich ihm, auch stellvertretend für die gesamte CDU-Fraktion im Hessischen Landtag ganz herzlich danken und wünsche ihm für seine weitere Zukunft alles Gute, viel Erfolg und Gottes Segen.“
Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN-Landtagsfraktion Hessen, sagte: „Wir danken Eberhard Flammer für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes mit Feuer und Flamme(r) Unternehmer. Auch als erster Präsident hat er für den Aufbau des HIHK und die Interessen der Wirtschaft gebrannt. Wir sind sicher, dass seine Positionen und seine innovativen Ideen auch weiterhin die wirtschaftspolitischen Debatten bereichern werden.“
René Rock, Fraktionsvorsitzender der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, sagte: „Eberhard Flammer hinterlässt als scheidender Präsident des Hessischen Industrie- und Handelskammertags (HIHK) große Fußspuren, steht er doch persönlich und glaubhaft für die Werte der sozialen Marktwirtschaft und stellt die Sicherung von Arbeitsplätzen sowie Wohlstand für viele über persönliche Interessen. Seit vier Jahrzehnten führt er ein Unternehmen und hat in dieser Zeit die Zahl der Beschäftigten nicht nur vervielfacht, sondern auch stets soziale Verantwortung für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernommen sowie großen Wert auf Aus- und Weiterbildung gelegt. Damit war und ist er ein Musterbeispiel für Unternehmertum im besten Sinne.“
Neues HIHK-Präsidium unter Führung von Kirsten Schoder-Steinmüller
Im Rahmen der Mitgliederversammlung des HIHK wurde Kirsten Schoder-Steinmüller einstimmig zur neuen HIHK-Präsidentin gewählt. Schoder-Steinmüller ist 59 Jahre alt, leitet den metallverarbeitenden Betrieb Schoder GmbH in Langen und ist seit 2017 Präsidentin der IHK Offenbach am Main. Sie war bislang Vizepräsidentin des HIHK und will die erfolgreiche Arbeit des Präsidiums fortführen: „Das Ziel eines wirtschaftspolitischen Masterplans greife ich auf. Hessens Betriebe brauchen politische Rahmenbedingungen, die private Investitionen anregen und gleichzeitig staatliche Bürokratie abbauen. Das wird eine große politische Aufgabe angesichts vieler Herausforderungen. Ich nenne beispielhaft den Fachkräftemangel, die demografische Entwicklung, die bröckelnde Infrastruktur und den gemeinsamen Weg zur Klimaneutralität. In meiner Amtszeit werde ich mich mit voller Kraft für die Wettbewerbsfähigkeit hessischer Betriebe einsetzen“, so Schoder-Steinmüller.
Das neue HIHK-Präsidium komplettieren Dr. Christian Gastl, Präsident der IHK Wiesbaden und auch bisheriger Vizepräsident des HIHK, sowie Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main.
Alle Bilder: Paul Müller/HIHK