Über die Kampagne

Unter dem Motto „Ich suche was Ernstes“ starten die hessischen Industrie- und Handelskammern eine Kampagne: Angelehnt an Anzeigen von Partner-Börsen machen sie augenzwinkernd auf das Thema Unternehmensnachfolge in Hessen aufmerksam. Die IHKs wissen: Unternehmensnachfolge spielt sich im Herzen ab. Die Suche nach einem vertrauensvollen Partner oder einer Partnerin gestaltet sich oft schwierig. Deshalb beraten die zehn hessischen IHKs intensiv zum Thema und begleiten Unternehmer und potenzielle Nachfolger im häufig jahrelangen Nachfolgeprozess. Ihr Ziel: Ein passendes Match für beide. Denn erfolgreiche Nachfolge sichert Betriebe und Arbeitsplätze in Hessen.

Ausgangssituation

Die Unternehmensnachfolge ist eine epochale Herausforderung im Leben eines Unternehmers oder einer Unternehmerin, gerade jenseits aller betriebswirtschaftlichen Zahlen. Eine sensible Entscheidung, die viele nur einmal treffen. Infolge des demografischen Wandels sind ein Fünftel der Unternehmerinnen und Unternehmer 55 Jahre und älter. Rund 11.000 mittelständische Unternehmen sind laut dem Institut für Mittelstandsforschung in den nächsten vier Jahren in Hessen übergabereif. Die Zahl potenzieller Betriebsübergaben liegt weit höher.
Der Babyboomer-Generation steht eine immer kleiner werdende Gruppe jüngerer Menschen gegenüber. Kurz gesagt: Notwendige Übergaben nehmen zu, potenzielle Nachfolger ab. Gerade im ländlichen Raum drohen viele Unternehmen einfach zu verschwinden. Viele kleinere Unternehmen beginnen den Nachfolgeprozess zu spät und haben einen hohen Informationsbedarf. Ein Drittel der nachfolgefähigen und -interessierten Unternehmen finden die Nachfolger nicht in der Familie oder unter den Mitarbeitern. Mit dieser Kampagne wollen die hessischen IHKs das Bewusstsein für die Unternehmensnachfolge bei Unternehmerinnen und Unternehmern sowie in der Politik steigern. 

Forderungen an die Politik: Unternehmensnachfolgen stärker fördern

Die hessischen IHKs setzen sich für die passenden politischen Rahmenbedingungen ein. Denn letztlich gilt: Je besser die Rahmenbedingungen für eine selbstständige Tätigkeit empfunden werden, desto eher werden sich auch Nachfolgerinnen und Nachfolger finden.
Neben verstärkten Investitionen in Infrastruktur, insbesondere in den Breitband- und 5G-Ausbau, braucht Hessen insbesondere ein vitales Gründungsklima in Hessen mit weniger Bürokratie, steuerlichen Erleichterungen für Existenzgründer, der Weiterentwicklung bedarfsgerechter Finanzierungshilfen und mehr ökonomische Bildung. Schon in Schulen und Hochschulen sollten die Grundlagen dafür gelegt und ein positives Bild von Unternehmerinnen und Unternehmern vermittelt werden. Deren Risikobereitschaft muss heute und in Zukunft durch die Gesellschaft belohnt und unternehmerischer Erfolg auch gegönnt werden. Zudem gilt es die Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, damit noch mehr Frauen zu Gründerinnen oder Nachfolgerinnen werden können.
Ebenso fordern die hessischen IHKs:
  • Mehr Menschen für die Unternehmensnachfolge begeistern und die Unternehmensnachfolge als Alternative zur Gründung bekannter machen.
  • Übernahmen entbürokratisieren. Maßnahmen in Reallaboren testen.
  • Nachfolge in die Entrepreneurship-Ausbildung der Hochschulen integrieren.
  • Unternehmen verstärkt für die Nachfolgethematik sensibilisieren.
  • Mehr Eigenkapital zur Verfügung stellen und Förder- und Finanzierungsstrukturen sowie Beratungsförderung ausreichend finanziell ausstatten.
  • Erbschafts- und Schenkungssteuer unternehmenserhaltend gestalten.
  • Beratungsstrukturen bei den Kammern stärken.

Ausgewählte Kampagnen-Motive