Zielgenau aus der Corona-Krise - 3 Impulse für Hessen

29. Mai 2020

Die hessischen Industrie- und Handelskammern fordern eine weitere zielgenaue Unterstützung von Unternehmen und Kommunen in der Corona-Krise. Mit der Schaffung eines Hessen-Fonds solle das Land vorübergehend und aushilfsweise Unternehmen eine Eigenkapitalhilfe stellen können, um Know-how und Arbeitsplätze in Hessen zu halten. Um den Unternehmen schnell wieder Investitionen zu ermöglichen, müsse auf Steuererhöhungen und Sonderabgaben verzichtet werden. Das Land solle Kommunen einen Bonus zahlen, wenn diese insbesondere in Digitalisierung, digitale Infrastruktur und Bildung investieren. Das geht aus einem Papier des Hessischen Industrie- und Handelskammertags hervor, das heute in Wiesbaden veröffentlicht wurde.
„Die Auswirkungen der Corona-Krise werden uns lange beschäftigen. Bis zur Gesundung unserer Wirtschaft ist es noch ein weiter Weg. Wir brauchen jetzt zielgenaue Impulse, die die Erholung der Unternehmen begünstigen und den Wirtschaftsstandort Hessen insgesamt voranbringen.“, sagte Eberhard Flammer, Präsident des Hessischen Industrie- und Handelskammertags.
„Ergänzend zu einem Konjunkturpaket auf Bundesebene kann die Landespolitik mit klugen, ausgewählten Maßnahmen helfen. Weitere direkte Hilfen sollten subsidiär aber nur dort zum Einsatz kommen, wo ein Wirtschaften auf absehbare Zeit nicht möglich ist. Die öffentlichen Haushalte dürfen nicht durch direkte Förder- und Hilfsansprüche überfordert werden. Was wir stattdessen brauchen, ist eine wachstumsfreundliche Agenda und Spielräume für wirtschaftliche Aktivitäten, keine Umverteilung. Das begünstigt die Erholung der Steuerbasis und schafft die Grundlagen für eine zielgerichtete Schuldentilgung.“, so Flammer weiter.
Zudem empfehlen die hessischen Industrie- und Handelskammern die Einführung einer Clearingstelle Mittelstand, die Gesetze und Verordnungen auf ihre Mittelstands-Verträglichkeit prüft und ein von der Landespolitik zu formulierendes Belastungsmoratorium praktisch umsetzt. Die WI-Bank solle das Angebot unbesicherter Betriebsmittelkredite und die Beratung ausweiten. Das Land solle den Gewerbesteuer-Einnahmenrückgang der Kommunen vorübergehend ausgleichen, um die Städte und Gemeinden als Wirtschaftsstandorte und Träger öffentlicher Aufgaben leistungsfähig zu halten.
Den vollständigen Plan finden Sie unter http://hihk.de/zielgenau-aus-der-corona-krise