Corona-Beschlüsse: Belastung für hessischen Einzelhandel und Gastronomie

7. Januar 2022
Zu den Ergebnissen der Bund-Länder-Beratungen über die weiteren Corona-Schritte und zur PK mit Ministerpräsident Volker Bouffier äußert sich Kirsten Schoder-Steinmüller, Präsidentin des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK):
„Hessens Wirtschaft begrüßt, dass es zu keinem Lockdown kommt. Dennoch sind die Beschlüsse eine Belastung für den hessischen Einzelhandel, die Gastronomie und weitere Branchen.
Die Fortsetzung von 2G im stationären Einzelhandel verschärft die Lage für viele Fachgeschäfte. Während Grundversorger richtigerweise allen offenstehen, müssen Fachgeschäfte ihre Kunden streng kontrollieren. Diese Ungleichbehandlung belastet die Sortimentsanbieter seit Wochen einseitig - mit unklarem Nutzen für den Infektionsschutz. Besser als 2G in manchen Geschäften wäre eine FFP2-Masken-Pflicht in allen Läden. So könnte der gesamte Einzelhandel wieder für alle öffnen.
Die Verkürzung von Quarantäne und Isolation auf Basis medizinischer Erkenntnisse ist gut. Das verhindert, dass in hessischen Unternehmen flächendeckend Beschäftigte wegen zu strenger Quarantäne-Regeln ausfallen. Es ist wichtig, dass kein Unterschied zwischen Branchen gemacht wird. Denn durch die verknüpften Wertschöpfungsketten sind viele Unternehmen faktisch unverzichtbar. 
Die Gastronomie wird unter der fallzahlunabhängigen 2G-Plus-Regelung stark leiden. Schon im Dezember hatten die Betriebe katastrophale Umsatzverluste zu verzeichnen. Es hilft, dass auch solche Unternehmen Überbrückungshilfe IV beantragen können, die aktuell wegen Unwirtschaftlichkeit freiwillig schließen. Klar ist aber auch: Die Überbrückungshilfen können nur die größte wirtschaftliche Not lindern, keine echte Perspektive geben. Geöffnete Betriebe, die zielgenau vor Infektionen schützen und auskömmlich wirtschaften, sind für die Wirtschaft und für die öffentlichen Kassen am besten.“