Corona-Lockdown: Weitere Verschärfungen besorgen HIHK-Präsident Flammer

Mit Blick auf die aktuelle Debatte über einen möglicherweise anstehenden harten Lockdown nach Weihnachten äußert sich Eberhard Flammer, Präsident des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK):

„Mich besorgt zweierlei: Der Blick auf die Infektionszahlen und dass möglicherweise noch mehr Betriebe in Hessen schließen müssen. 

Ministerpräsident Bouffier hat gestern in seiner Regierungserklärung noch einmal verdeutlicht: Die Aufrechterhaltung des Wirtschaftslebens, soweit irgend möglich, hat hohe Priorität. Mit Blick auf die weiteren Beratungen von Bund und Ländern erhoffen wir uns daher, dass es bei dieser Maßgabe bleibt. Wirtschaft und die Bekämpfung der Pandemie stehen nicht im ethischen Widerspruch. Die Politik sollte zur Pandemiebekämpfung weiterhin im privaten Bereich ansetzen. Die Wirtschaft hält sich verantwortungsbewusst an die einschlägigen Regeln und Konzepte. Sie ist kein Infektionsherd.

Ich habe Verständnis, dass die Politik angesichts der dramatischen Zahlen handeln muss. Gleichzeitig dürfen wir nicht pauschal wirtschaftliche Existenzen von so vielen Menschen aufs Spiel setzen. Der Schaden, der hier gerade in unseren Innenstädten entsteht, reicht weit über die aktuelle Krise hinaus.

Auch wenn die Abschlagszahlungen nun erhöht werden sollen: Die behördlich geschlossenen Betriebe in Hessen warten noch immer vergeblich auf die außerordentlichen Wirtschaftshilfen. Wahrscheinlich werden aus November- nun Januarhilfen. Planungssicherheit kann in einer Pandemie kaum jemand geben; geweckte Erwartungen sollte die Politik aber einhalten. Das aktuelle Hin und Her zehrt an den finanziellen und auch emotionalen Reserven der betroffenen Unternehmerinnen und Unternehmer.“