Energiewende-Barometer 2018

Das Wichtigste in Kürze: 
Auswirkungen auf die Unternehmen

Wettbewerbsfähigkeit
  • Jedes fünfte Unternehmen in Hessen meldet, dass es von negativen (16,8 Prozent) bzw. sehr negativen (2,8 Prozent) Auswirkungen der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit betroffen ist. Dabei ist der Anteil der Betriebe, die negativ Auswirkungen durch die Energiewende auf ihr Unternehmen melden, um knapp Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Energiekosten
  • Der Strompreis ist für 40 Prozent der Unternehmen in Hessen angestiegen. Die Energiepreise (Gas, Fernwärme, Heizöl, Benzin, Diesel, ohne Strom) sind sogar für 55 Prozent der hessischen Unternehmen gestiegen. Die Betroffenheit der Wirtschaft in Hessen liegt damit leicht über dem Bundesdurchschnitt.
  • Trotz aller Anstrengungen der Unternehmen zusätzliche Energiekosten durch interne Maßnahmen zu kompensieren, mussten 9 Prozent der Unternehmen in Hessen die Kostenweitergabe an den Kunden realisieren, 8 Prozent sind dabei solche Maßnahmen umzusetzen und weitere 10 Prozent planen entsprechende Schritte. Dies wirkt sich unmittelbar auch auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen aus.

Energieeffizienz
  • 75 Prozent der Unternehmen reagieren mit Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz: 24 Prozent der Unternehmen in Hessen haben bereits Maßnahmen realisiert, weitere 33 Prozent sind aktuell in der Umsetzungsphase und knapp 17 Prozent planen Verbesserungen. Andere Reaktionen mit hohem Umsetzungsgrad in Unternehmen sind: der „Wechsel auf CO2-ärmere Energieträger“ (33 Prozent), der „Bezug von Ökostrom“ (30 Prozent), sowie der „Lieferanten- / Versorgerwechsel“ (29 Prozent).
  • Von den Unternehmen, die Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz umsetzen oder planen, bauen 74 Prozent auf Investitionen in effiziente Technik. Maßnahmen zur Information und Qualifikation der Mitarbeiter werden von 66 Prozent der Unternehmen in Hessen durchgeführt. Im Bundesdurchschnitt liegt dieser Wert mit 73 Prozent deutlich höher.

Energieverbrauch
  • Einsparpotentiale bei Strom, Wärme und Kraftstoffe, die in den kommenden fünf Jahren wirtschaftlich realisiert werden können, sehen über 80 Prozent der Unternehmen in Hessen.
  • Im Bereich Abwärme sehen über 40 Prozent der Unternehmen in Hessen wirtschaftlich realisierbares Einsparpotential, welches sich in den nächsten fünf Jahren erschließen lässt.

Das Wichtigste in Kürze: 
Politische Prioritäten aus Sicht der
hessischen Wirtschaft

Mit den Empfehlungen „Netzausbau unterstützen“, „Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen“ und „politische Maßnahmen besser abstimmen“ zielen die Top-3-Nennungen auf die politische Begleitung des Infrastrukturausbaus. An vierter Stelle folgt „Steuern und Abgaben auf den Strompreis reduzieren“. Gegenüber der Vorjahresbefragung haben die beiden Top-Empfehlungen die Reihenfolge getauscht: 2017 stand noch die Reduzierung der Steuern und Abgaben auf den Strompreis an der Spitze der politischen Forderungen der hessischen Wirtschaft. 

Energiewende-Barometer 2018 - politische Maßnahmen