"Fachkräftesicherung in Hessen"

„Die heute vorgestellten Zahlen zu den noch offenen Ausbildungsplätzen sprechen eine eindeutige Sprache: Die duale Ausbildung muss wieder stärker beworben werden, denn im Zuge des demografischen Wandels wird es uns vor allem an beruflich Qualifizierten fehlen. Die berufliche Orientierung an den allgemeinbildenden Schulen muss nach dem Corona-bedingten Einbruch endlich wieder Fahrt aufnehmen und die Berufsberatung von Arbeitsagenturen und Jobcentern direkt an den Schulen intensiviert werden. Die Einführung der hessenweiten Praktikumswoche ab 2024 als flächendeckendes Angebot für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse ist eine begrüßenswerte Maßnahme. Aus unserer Sicht gibt es aber insbesondere an Gymnasien noch deutlichen Nachholbedarf bei der Berufsorientierung, was auch die hohe Abbruchquote von rund 30 Prozent beim Erststudium belegt!

Darüber hinaus muss die Gleichwertigkeit mit akademischen Abschlüssen bekannter werden und sollte auch gleiche Förderrahmenbedingungen zur Folge haben. Insgesamt muss sich aber auch das Image der dualen Ausbildung wandeln. Das Volumen des Marketingbudgets des Wirtschaftsministeriums zur Bewerbung der dualen Ausbildung sollte deshalb dem Volumen der Marketingbudgets von Hochschulen zur Akquise von Studierenden entsprechen. Die Attraktivität des Lernorts Berufsschule muss mit besserer Ausstattung und mit digitalen Lerninhalten gestärkt werden.

Generell gilt: Für das kommende Ausbildungsjahr gibt es noch genügend Angebote, sowohl für Schulabgänger, Bewerber aus den Vorjahren, Studienzweifler, Alleinerziehende und Ältere. Die Betriebe in Hessen sind für Bewerberinnen und Bewerber aller Art offen und freuen sich auf Ihre Bewerbung unter www.ihk-lehrstellenboerse.de“