So übergeben Sie Ihr Unternehmen

Die Industrie und Handelskammern sind erster Ansprechpartner für das Thema Unternehmensnachfolge. Wir sind Lotsen im Prozess für Unternehmen, die an einer Übergabe interessiert sind und für Menschen, die ein Unternehmen übernehmen möchten. Unsere Gespräche und Orientierungsberatungen sind kostenlos. Wir verwenden eigene Broschüren und Arbeitshilfen, aber auch von Netzwerkpartnern. Unser Ziel ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.
Viele Unternehmerinnen und Unternehmer unterschätzen, wie lange eine solide Übergabe dauern kann. Vom ersten Gedanken über der Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin bis hin zur Einigung, zum Vertragsabschluss und zur Übergabe vergehen häufig zwischen drei bis fünf Jahre. Für viele also höchste Zeit, sich auf die Suche nach einem passenden Partner oder einer passenden Partnerin zu machen.
Die hessischen IHKs haben große Erfahrung in der Beratung von Gründern, Senior-Unternehmern und Übernahmewilligen. Wir wissen: Die Suche nach einem passenden Nachfolge-Partner ist schwer. Im Rahmen von Orientierungsberatungsgesprächen, auch in den nachfolgesuchenden Unternehmen, ermitteln wir den individuellen Beratungsbedarf und erarbeiten mit den Unternehmerinnen und Unternehmern einen Fahrplan für die Nachfolge. Dabei stellen wir auch die Möglichkeiten einer umfangreicheren Unternehmensberatung mit Förderung des Bundes oder des Landes Hessen vor. Die rechtzeitige Einbeziehung von Steuerberatern oder Rechtsanwälten empfehlen wir.
Wir geben im Beratungsgespräch aufgrund unserer langjährigen Praxiserfahrung auch eine Orientierung hinsichtlich des Unternehmenswertes. Die Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten erörtern wir ausführlich. Übernahmeinteressierte und Mitgliedsunternehmen, die mit uns gesprochen haben, gehen gut vorbereitet in Finanzierungsgespräche, da sie die Erwartungen der Finanzierungspartner und Fördermittelgeber sowie die Entscheidungsprozesse kennen.
Wir helfen, einen Nachfolger zu finden. Die Beraterinnen und Berater diskutieren die Möglichkeiten der Nachfolgersuche, z.B. auch über Börsen. Übergabefähige Unternehmen ohne interne Nachfolger weisen wir insbesondere auf die Börse Nexxt-Change hin und motivieren sie, zu inserieren. Die IHKs helfen bei der Formulierung des Anzeigentextes und erarbeiten mit dem Unternehmen zur Vorbereitung auf Anfragen ein Unternehmensexposee. Den Katalog an erforderlichen Unterlagen zur „Due Diligence“ besprechen wir. 
Für Förderbanken und Institutionen wie zum Beispiel die KfW, die Hessische Bürgschaftsbank oder die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft des Landes erarbeiten wir Stellungnahmen zur Tragfähigkeit des Vorhabens. In Entscheidungsgremien wie Förder- oder Bürgschaftsausschüssen sind wir Mitglied und können an den Entscheidungen mitwirken. In den Beiräten und Aufsichtsräten der Förderinstitute wie WIBank, Bürgschaftsbank und MBGH können wir als Mitgesellschafter oder Gremienmitglieder an der Förderpolitik mitarbeiten. Dadurch fördern wir aktiv die Übergabeprozesse und helfen unseren Finanzierungspartnern bei der Entscheidungsfindung.
Den Kontakt zum Unternehmen halten wir während des Prozesses. Auch nach der erfolgten Finanzierung und Übergabe sind wir für unsere Mitgliedsunternehmen da. Insbesondere Familienunternehmen begleiten wir auch emotional als Gesprächspartner. Bisweilen moderieren wir Prozesse oder helfen, schwierige Kommunikationssituationen aufzulösen. Über die Hilfe zur Selbsthilfe können diese Unternehmen auch zur Betreuung durch Unternehmensberater übergeleitet werden.
Mit unserem Angebot erreichen wir vor allem kleine und mittlere Unternehmen. Lassen auch Sie sich von uns beraten!

Unternehmensbörse „nexxt-change“

Auch bei der Anbahnung und Vermittlung von Kontakten leisten die Industrie- und Handelskammern fundierte Hilfestellung. Die bundesweite Unternehmensbörse nexxt-change hat das Ziel, für bestehende Unternehmen Nachfolger und tätige Teilhaber zu vermitteln und bietet aktive Unterstützung im Nachfolgeprozess. nexxt-change wendet sich zum einen an Unternehmer, die einen Nachfolger oder aktiven Teilhaber suchen (Angebote). Zum anderen steht sie Interessenten offen, die ein Unternehmen übernehmen oder sich daran beteiligen wollen (Gesuche).
Die Offerten können von den Anbietern bzw. Nachfragern bei der jeweiligen IHK aufgegeben oder direkt online in die Unternehmensbörse eingetragen werden. Die Inserate werden anonymisiert, so dass der Namensschutz gewährleistet bleibt. Die Teilnahme an nexxt-change ist kostenfrei.

Broschüren, Checklisten und mehr

Einen ausführlichen Einstieg in das Thema bieten detaillierte Broschüren und spezifische Merkblätter der IHKs, die mit vielen Tipps und Hinweisen die Vorgehensweise bzw. wichtige Entscheidungsfelder bei einer Unternehmensübergabe aufzeigen.

Herausforderung Unternehmensnachfolge

Worauf ist bei Kauf, Schenkung oder Erbschaft zu achten? Wie lässt sich der Wert eines Unternehmens ermitteln? Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es? Was gehört dazu, ein Unternehmen zu führen? Der Leitfaden (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1705 KB) will eine erste Orientierung über das breite Spektrum von Themenbereichen und Fragestellungen an den Übergeber wie an den Nachfolger geben und dabei helfen, die bevorstehenden Aufgaben erfolgreich zu meistern.

Existenzgründung – Alles was Recht ist

Dieser Leitfaden (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 2144 KB) soll einen Überblick über die wichtigsten gewerbe-, firmen- und handwerksrechtlichen Vorschriften geben, die bei der Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit, der Wahl der Rechtsform und der Eintragung einer Firma in das Handelsregister zu beachten sind.

Checkliste für Betriebsübergaben

Worauf Sie bei einer Betriebsübergabe achten sollten, strukturiert in die Phasen Orientierung, Vorbereitung und Realisierung, enthält diese Checkliste (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 337 KB). Führt ebenso Aspekte zu Familienbetrieben und zur Förderungsphase auf.

Notfall-Handbuch für Unternehmen

Viele Unternehmer wissen längst, wie wichtig es sein kann, Vorkehrungen für den eigenen Ausfall zu treffen. Mit der richtigen Strategie und einigen praktischen Schritten lässt sich der Betrieb wirksam schützen. Geeignet ist ein Notfallplan. Dieses Notfall-Handbuch (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 2923 KB) soll Anregung, Orientierung und Werkzeug zugleich sein, die wichtigsten Regelungen konkret umzusetzen.