Gründerreport 2021

Mehr Unternehmen in Hessen, aber Nachfolge macht Sorgen

1. September 2021 - Die Zahl der Unternehmen in Hessen wächst. 2020 wurden trotz Corona 6.600 Unternehmen mehr an- als abgemeldet. 56.900 Gewerbe wurden angemeldet, 50.300 Unternehmen verschwanden vom Markt. Damit gingen die Gewerbeanzeigen im Vergleich zu den Vorjahren zwar zurück, gleichzeitig waren die Abmeldungen aber stärker rückläufig. Die meisten Gründungen in Hessen finden in den Branchen Handel, Dienstleistungen und im Baugewerbe statt. Das geht aus dem aktuellen gemeinsamen Gründerreport des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK) und der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern hervor.
36 Prozent der Existenzgründer von Einzelunternehmen waren Frauen. Der Anteil ausländischer Staatsbürger am Gründungsgeschehen war mit 27 Prozent überdurchschnittlich hoch.
Mit Sorge blicken die Kammern auf die schwierige Suche nach geeigneten Nachfolgern für hessische Unternehmen. Rund 11.500 mittelständische Betriebe seien in den nächsten vier Jahren übergabereif. Vorsichtig geschätzt, wie es heißt. Daher sollte die Unternehmensnachfolge stärker ins Bewusstsein von Wirtschaft und Politik rücken. Die hessischen IHKs starten dazu eine Kampagne: Angelehnt an Anzeigen von Partner-Börsen und unter dem Motto „Ich suche was Ernstes“ wollen sie auf die oft schwierige Suche nach Nachfolgern für Unternehmen aufmerksam machen und potenzielle Partner zusammenbringen. Mehr Informationen unter: www.hihk.de/nachfolge
Die hessischen Handwerkskammern und IHKs bieten kostenfreie Orientierungsberatungen zur Existenzgründung an. Allein 2020 haben sie 15.100 Informations- und Beratungsgespräche geführt. Daneben finden Sprechtage, Veranstaltungen und Seminare statt. In der digitalen Gründungswerkstatt Hessen (www.gruendungswerkstatt-hessen.de) können Gründer ihr Geschäftskonzept Schritt für Schritt entwickeln.