Corona-Virus: 92 Prozent der hessischen Unternehmen spüren Auswirkungen

27. März 2020

92 Prozent der hessischen Unternehmen spüren Auswirkungen der Corona-Virus-Pandemie auf ihre Geschäfte. Drei Viertel der Unternehmen rechnen mit Umsatzverlusten über 10 Prozent; jeder vierte Betrieb sogar mit mehr als 50 Prozent Umsatzrückgang. Das geht aus den Antworten von mehr als 1.100 hessischen Betrieben auf eine aktuelle Umfrage hervor, die der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) in Wiesbaden veröffentlicht hat. Die Betroffenheit der hessischen Wirtschaft hat sich damit gegenüber Anfang März sprunghaft erhöht. In einer ersten Umfrage hatte jedes zweite Unternehmen spürbare wirtschaftliche Auswirkungen angegeben.    
Zu schaffen machen den hessischen Betrieben vor allem die sinkende Nachfrage, stornierte Aufträge, der Stillstand der Geschäftstätigkeit und Liquiditätsengpässe. In den Branchen Gastgewerbe und Reisewirtschaft sowie Einzelhandel steigt das Insolvenzrisiko rapide.
„Hessens Wirtschaft ist mittlerweile massiv von den Auswirkungen des Corona-Virus betroffen – über alle Branchen und Größenklassen hinweg. Dass mehr als jedes vierte Unternehmen mit Umsatzeinbußen über 50 Prozent rechnet, ist mehr als nur ein Alarmzeichen. Die in dieser Woche durch die Landesregierung beschlossenen Hilfen kommen keinen Tag zu früh.“, sagt Eberhard Flammer, Präsident des Hessischen Industrie- und Handelskammertages.
„Die Unterstützungsmaßnahmen der Landesregierung haben für alle Branchen eine große Relevanz. Ihre Umsetzung muss praxisnah und schnell erfolgen, andernfalls kommt die Hilfe für viele Betriebe zu spät. Insbesondere die Soforthilfe muss ihrem Namen gerecht werden. Was im Antrags- und Verwaltungsprozess gekürzt werden kann, muss gekürzt werden. Schnelligkeit zählt jetzt mehr denn je.", hebt Flammer hervor.
Mit Blick auf den weiteren politischen Handlungsbedarf sagt Flammer: „Auch nach einem erfolgreichen Start der jetzt beschlossenen Unterstützungsmaßnahmen bleibt die Politik kurzfristig gefordert. Beispielsweise bestehen bei der Unterstützung von Betrieben bis 250 Mitarbeitern noch Lücken. Auch die Öffnung des Kurzarbeitergeldes für Auszubildende gehört dringend auf die Agenda.“
Hintergrund: Thema der Umfrage: Aktuelle und erwartete Auswirkungen des Corona-Virus COVID19 auf die Unternehmen in Hessen. Befragungszeitraum: 25. bis 27. März 2020. Befragte: Mitgliedsunternehmen der hessischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). Antwortende: 1.103 Unternehmen.